Read more
Der Autor zu seinem Buch:Die beiden langen Erzählungen dieses Buches - Hebt den Dachbalken hoch, Zimmerleute, 1955 und Seymour wird vorgestellt, 1959 - sind ursprünglich in der Zeitschrift The New Yorker erschienen. So verschieden sie in Stimmung oder Wirkung auch sein mögen, beide befassen sich eingehend mit Seymour Glass, der Hauptgestalt meiner noch unvollendeten Serie über die Glass-Familie. Es fiel mir plötzlich ein, dass sie möglichst schnell zusammen in einem Band erscheinen müssten, um einen ebenso unziemlichen wie unerwünscht engen Kontakt mit neuem Stoff dieser Erzählserie zu vermeiden. Zugegeben, nur mein Wort bürgt dafür, aber ich habe etliche neue Glass-Geschichten in Arbeit - sie entwickeln sich und weiten sich aus - eine jede nach ihrer Art, aber vermutlich sollte man je weniger, desto besser in gemischter Gesellschaft über sie reden.Seltsam, aber mit den Jahren, die über der Arbeit an der Glass-Familie vergehen, wächst und vertieft sich auch meine Freude und Befriedigung darüber. Warum, das kann ich allerdings nicht erklären. Jedenfalls nicht außerhalb des eigentlichen Kasinos meiner Prosa.
About the author
Jerome D. Salinger wurde 1919 in New York geboren. Seit 1941 veröffentlichte er diverse Kurzgeschichten, 1951 folgten der weltbekannte "Fänger im Roggen" und bis 1963 drei weitere Romane. 2010 verstarb Jerome D. Salinger.
Heinrich Böll, geb. am 21. Dezember 1917 in Köln, gest. am 16. Juli 1985 in Langenbroich, war Sohn eines Tischlers und Holzbildhauers, in dessen Hause in Köln ab 1933 Zusammenkünfte verbotener katholischer Jugendverbände stattfanden. Nach einem gerade begonnenen Studium der Germanistik und klassischen Philosophie wurde Böll 1939 zur Wehrmacht eingezogen. Er desertierte 1944 und kehrte 1945 aus der Kriegsgefangenschaft nach Köln zurück, wo er sein Studium wieder aufnahm und in der Schreinerei seines Bruders arbeitete. Ab 1947 publizierte er in Zeitschriften und wurde 1951 für die Satire 'Die schwarzen Schafe' mit dem Preis der Gruppe 47 ausgezeichnet. Fortan war er als freier Schriftsteller tätig. Außerdem übersetzte er, gemeinsam mit seiner Frau Annemarie, englische und amerikanische Literatur (u.a. George Bernard Shaw und Jerome D. Salinger). Als Publizist und Autor führte Heinrich Böll Klage gegen das Grauen des Krieges und seiner Folgen, polemisierte er gegen die Restauration der Nachkriegszeit und wandte er sich gegen den Klerikalismus der katholischen Kirche, aus der er 1976 austrat. In den 60er und 70er Jahren unterstützte er die Außerparlamentarische Opposition. 1983 protestierte er gegen die atomare 'Nachrüstung'. Insbesondere engagierte sich Böll für verfolgte Schriftsteller im Ostblock (Reisen in die UdSSR und CSSR). Der 1974 aus der UdSSR deportierte Alexander Solschenizyn war zunächst Bölls Gast. Ab 1976 gab er, gemeinsam mit Günter Grass und Carola Stern, die Zeitschrift 'L 76. Demokratie und Sozialismus' heraus. Der Verband deutscher Schriftsteller wurde 1969 von ihm mitbegründet, und er war Präsident des Internationalen PEN-Clubs (1971-74). Böll erhielt zahlreiche Auszeichnungen, so den Georg-Büchner-Preis (1967), den Literatur-Nobelpreis (1972) und die Carl-von-Ossietzky-Medaille (1974).