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Fiacrius von Meaux, König
der Wüsten, als du klopftest im
Schlaf, bäumten sich Distel-
tierchen auf, die träumend
den Zauber flüsterten von
Kainlingen, die grünten
und Stacheln, die kehrten
zum Mundbild - nur so,
in einer Nacht.
(Kathy Zarnegin)
"Ich wage zu behaupten, dass die Autorin am Ende jedes Gedichts nicht mehr dieselbe ist wie am Anfang. In den täglichen Metamorphosen eines in Liebe, erotischen Affekten, Qual und Tag befangenen Individuums bleiben diesem, in seiner Schutzlosigkeit, zur Verteidigung nur die Worte.
.Ich mag Gensbluome,
weil vergänglich.
Ich mag Zypressenschlacht vor geschlossenen
Himmelspforten.
Hard Business, die Revolte, mich berührts,
tierisch, wenn äh
Agrasel unter die Haut schlüpft.
Des Geschickes Mächten ist nur mit grösstem Geschick zu begegnen: In der Auseinandersetzung mit dem womöglich Bedrohendsten überhaupt, dem ständig attackierenden Sprach-Nichts, der non-formula, gewinnt Kathy Zarnegin ihre weit gespannte, so bewundernswerte wie wortzauberische poetische Kraft."
Jürg Laederach
About the author
Kathy Zarnegin hat in Basel Philosophie studiert und in Zürich in vergleichender Literaturwissenschaft promoviert. Sie ist ausgebildete Psychoanalytikerin und Psychotherapeutin, lehrt psychoanalytische Theorie am soziologischen Institut der Universität Basel.