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Die kapitalistische Marktwirtschaft ist seit der großen Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre durch mehr oder minder weitreichende sozialstaatliche Absicherungen ergänzt worden. Diese Regulierungen wurden in den letzten Jahrzehnten in allen kapitalistischen Hauptländern wieder aufgehoben. Die wichtigsten Konsequenzen dieser Entfesselung des Kapitalismus sind die relative Verselbständigung der Finanzmärkte, die Verschiebung der Machtbalance zwischen Lohnarbeit und Kapital in den Unternehmen und der Gesellschaft, eine wachsende Zerstörung der Lohnarbeitsgesellschaft sowie die Rückkehr von Massenarbeitslosigkeit und heftigen Finanzkrisen.
Durch diese Entwicklung werden zwei Fragen in das Zentrum der politischen Debatte gerückt:
Wie konnte es zu dieser folgenreichen Veränderung der Machtverhältnisse zwischen Lohnarbeit und Kapital kommen und mit welcher wirtschaftspolitischen Reformkonzeption kann ein umfassender Politikwechsel angestrebt und durchgesetzt werden?
About the author
Heinz-J. Bontrup, Prof. Dr. rer. pol., geboren 1953, Dipl.-Ökonom, Dipl.-Betriebswirt. Er hat langjährige Erfahrung als Personalvorstand und Arbeitsdirektor in der Stahlindustrie. Prof. Bontrup lehrt seit 1996 Wirtschaftswissenschaft an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen. Er ist Sprecher der "Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik" und Mitverfasser von deren alljährlichem MEMORANDUM.
Dr. Julia Müller, Assistentin am Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus der Universität Innsbruck.