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Er war der Benjamin in der Gruppe der ersten Worpsweder Maler und mancher zögerte, ihn überhaupt hinzuzuzählen - so völlig anders entwickelte sich sein Schaffen. Dabei gab es doch viel Gemeinsames: Auch Vogeler war Düsseldorfer Student, wurde dort, wie die anderen, Mitglied der studentischen Verbindung "Tartarus". Sein mit dem Erbteil des Vaters zum "Barkenhoff" ausgebautes altes Bauernhaus wurde zur Stätte geistig-künstlerischer Begegnung. Hier waren Dichter wie Carl Hauptmann und Rainer Maria Rilke und manch andere Persönlichkeit aus dem kulturellen Leben zu Gast; hier fanden Musikabende und Lesungen statt; Otto Modersohn und Fritz Overbeck wurden seine Freunde. Rainer Maria Rilkes Text über Heinrich Vogeler aus seiner berühmten Worpswede-Mono- graphie von 1903, reich bebildert und mit einem Nachwort versehen von Prof. Dr. Bernd Stenzig.
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Rainer M. Rilke (1875-1926), der Prager Beamtensohn, wurde nach einer erzwungenen Militärerziehung 1896 Student, zuerst in Prag, dann in München und Berlin, weniger studierend als dichtend. Die kurze Ehe mit der Bildhauerin Clara Westhoff in Worpswede löste er 1902 auf. Er bereiste darauf Italien, Skandinavien und Frankreich. In Paris schloß er Bekanntschaft mit Rodin und wurde dessen Privatsekretär. Bereits nach acht Monaten kam es zum Bruch. Es folgten unstete Jahre des Reisens mit Stationen in verschiedenen Städten Europas. Nach seinem Entschluß zur Berufslosigkeit und zu einem reinen Dichterdasein war Rilke zu jedem Verzicht bereit, wenn es dem Werk galt. Er opferte sein Leben seiner Kunst und gewann Unsterblichkeit, indem er unerreichte Sprach- und Kunstwerke schuf.§Im Ersten Weltkrieg war er zur österreichischen Armee eingezogen, wurde aber aufgrund seiner kränklichen Konstitution in das Wiener Kriegsarchiv versetzt. Rilke starb nach langer Krankheit in Val Mont bei Montreux.