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Das Deutsche Rote Kreuz ist einer der ältesten Rotkreuzverbände weltweit. Schon 1864, im Jahr der ersten Genfer Konvention, und in den Folgejahren wurden überlall in den deutschen Einzelstaaten von Preußen bis Bayern, von Oldenburg bis Baden Rotkreuzvereine gegründet. Heute ist das Deutsche Rote Kreuz mit über fünf Millionen Mitgliedern eine der größten nichtstaatlichen Organisationen der Bundesrepublik; international hat es sich im Bereich der humanitären Hilfe zu einer der leistungsfähigsten Rotkreuzgesellschaften entwickelt.
Die Geschichte des Deutschen Roten Kreuzes ist untrennbar mit den politischen Brüchen und Kontinuitäten der deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts verflochten. Gründungen, Auflösungen, Spaltungen und Neugründungen als Folgen gewonnener oder verlorener Kriege spiegeln dies wider.
Auch mit der Geschichte der deutschen Gesellschaft ist das Rote Kreuz eng verwoben. Weit über das Kaiserreich hinaus war es eine bürgerliche Organisation unter häufig adlige r Führung; andere Gesellschaftsschichten blieben lange Zeit unterrespräsentiert. Frauen hingegen spielten als Rotkreuzschwestern, aber auch über die zahlreichen Frauenvereine im Roten Kreuz von Anfang an eine unübersehbare Rolle, wie der Autor deutlich macht. Er zeigt auch, zu welch bedeutendem Faktor der Wohlfahrtspflege das Rote Kreuz sich als Träger zahlreicher sozialer und karitativer Einrichtungen für Kinder und Frauen, Kranke und Gebrechliche, Bedürftige und Flüchltlinge entwickelt hat.
About the author
Dr. phil., Professor für Zeitgeschichte und Didaktik der Geschichte in Paderborn (em.), Buchpublikationen zur Geschichte der DDR, des Nationalsozialismus, der Friedensbewegung, des Internationalen und des Deutschen Roten Kreuzes.