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Die so genannte Dritte Säule der Europäischen Union, die polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJSZ), weist spätestens seit den Terroranschlägen des Septembers 2001 eine große Dynamik auf, die in der Rechtswissenschaft noch nicht angemessen aufgearbeitet werden konnte. Das gilt insbesondere für ihr zentrales Instrument, den Rahmenbeschluss. Am 6. und 7. April 2006 wurde an der Universität Salzburg eine fachübergreifende Tagung über Probleme des Rahmenbeschlusses am Beispiel des Europäischen Haftbefehls veranstaltet. Mit diesem Buch können die Vorträge der Tagung der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das Recht der internationalen Zusammenarbeit in Strafsachen war immer schon eine Querschnittsmaterie, die vor allem das Strafrecht und das Völkerrecht betraf, aber selbstverständlich auch verfassungsrechtliche Fragen aufwarf. Die nun massiv einsetzende Europäisierung dieses Rechtsgebiets fügt die europarechtliche Dimension hinzu und stellt zudem die bisherigen Parameter in einen neuen Zusammenhang. Die enge Verzahnung dieser Materien verlangt von der Rechtswissenschaft, die Trennlinien ihrer einzelnen Disziplinen zu überwinden.
About the author
Univ.-Prof. Dr. Ewald Wiederin, war Universitätsprofessor für Allgemeine Staatslehre, Verwaltungslehre, Verfassungs- und Verwaltungsrecht an der Paris-Lodron-Universität Salzburg. 2009 wechselte er an das Institut für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Wien.