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Eine schwere klinische Depression kommt einem "Erdrutsch" in der Persönlichkeit des Patienten gleich. Im freien Fall stürzt er in das Nichts all dessen, was er einmal geliebt, woran er einmal geglaubt hat, was ihm der Mühe wert war. Dabei verschlingt die Depression nicht nur den von ihr Betroffenen, sie verschlingt auch die ihm nahe stehenden Menschen, die sich hilflos dem fortschreitenden Verfall einer Persönlichkeit gegenübersehen, der mit keinem ermunternden Wort und keiner tröstenden Geste aufzuhalten ist.
Doch "wer einer Depression ins Gesicht schaut, muss vor ihr vielleicht nicht mehr davon laufen", stellt Gisela Noy fest. Nach einen misslungenen Suzidversuch "freiwillig" auf einer geschlossen Station untergebracht, untersucht sie die Umstände und Beziehungen ihres Lebens. Und wenn auch der Weg aus der Depression ohne eine kleine rosa Tablette nicht möglich gewesen wäre, ist die Befragung der eigenen Lebensgeschichte doch Bedingun g der neu gewonnenen Lebensfreude und anhaltenden Gesundheit.
Ein Erfahrungsbericht, der Angehörigen und Betroffenen Mut macht, sich mit der schweren, aber gut behandelbaren Krankheit Depression ganz persönlich auseinanderzusetzen und auf der anderen Seite allen psychiatrisch Tätigen hilfreiche Einsichten für den Umgang mit suizidgefährdeten Patienten gewährt.
About the author
Gisela Noy, geboren 1946 in der Eifel, studierte Philosophie, Soziologie und Pädagogik und lebt heute in Köln.