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Infotext:
Der Zusammenbruch des US-amerikanischen Energiehändlers Enron, einer der spektakulärsten Unternehmenszusammenbrüche in der jüngsten Vergangenheit, war u. a. auch darauf zurückzuführen, dass Risiken und Schulden nicht im Konzernab-schluss abgebildet worden waren, weil Enron die damals gültigen US-amerikanischen Konsolidierungsvorschriften für die so genannten Special Purpose Entities legal ausgenutzt hatte. Das Schicksal von Enron, das u. a. mit der Zurechnung von Vermögenswerten und Schulden zu seinem bilanziellen Vermögen verknüpft war, zeigt, dass die Zurechnung von Vermögenswerten zum bilanziellen Vermögen eines Unternehmens eine große Bedeutung hat. Entscheidend ist, ob ein Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermittelt.
Die Autorin analysiert das Prinzip der wirtschaftlichen Zurechnung von Vermögenswerten zum bilanziellen Vermögen von Unternehmen nach IFRS. Nach diesem Prinzip ist ein Vermögenswert demjenigen Unternehmen bilanziell zuzurechnen, das die Verfügungsmacht über den künftigen wirtschaftlichen Nutzen eines Vermögenswerts besitzt. Anhand dieses, im Framework des IASB enthaltenen Prinzips entwickelt Matena ein Konzept zur Zurechnung von Vermögenswerten zum bilanziellen Vermögen von Unternehmen. Dieses Konzept bietet operationale und objektive Zurechnungsregeln für Vermögenswerte, die unabhängig von einer bestimmten nationalen Rechtsordnung und somit international anwendbar sind. Anwendungsmöglichkeiten des Zurechnungskonzepts sowohl für den Einzel- als auch den Kon-zernabschluss werden anhand von Leasingverhältnissen, Wertpapierpensionsgeschäften und Special Purpose Entities veranschaulicht. Dabei untersucht die Matena ausführlich die derzeit gültigen Zurechnungsregeln des IASB nach Inkrafttreten des Improvement Projects und vergleicht diese mit dem entwickelten Zurechnungskonzept.