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Das Deutschnationale Milieu prägte zu Beginn des 20. Jahrhunderts das gesellschaftliche und politische Leben der Stadt Linz. Auch Frauen entwickelten politisches Bewusstsein und wollten an der Gestaltung der Gesellschaft Anteil haben. Sie forderten das Wahlrecht, Bildung und Berufschancen. In der Familiengeschichte der Familie Heyss spiegelt sich der Wandel des politischen und gesellschaftlichen Bewusstseins vom Liberalismus zum Deutschnationalismus und zum Nationalsozialismus wider. Therese Hinsenkamp, eine Tochter aus der Familie Heyss, und andere Frauen aus dem Deutschnationalen Milieu gründeten den Verein für Fraueninteressen. Er bot Frauen Hilfe in Fragen des Rechtsschutzes, der Stellenvermittlung, des Mutter- und Kinderschutzes, der Kranken- und Altersversorgung. Durch Schulgründungen sollte die Ausbildungssituation von Mädchen verbessert werden. In der schwierigen Zeit während und nach dem ersten Weltkrieg gab es große Herausforderungen für den Verein. Umfangreiche Hilfsaktionen wurden in Zusammenarbeit mit den anderen Frauenvereinen und der Gemeindeverwaltung von Linz organisiert. Eine große Rolle spielte im Verein auch die Vermittlung von Kultur und die Information der Mitglieder über neue Erfindungen zur Erleichterung der Arbeit im Haushalt. Das vorliegende Buch soll über das vergessene und nicht gewürdigte Wirken der Frauen in der Vergangenheit Auskunft geben und einen Einblick in ihr Leben und ihr Denken vermitteln.