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Die Gedichte von Marie Laurenti - Nüchternheitslandschaft mit Sehnsuchtsinseln, ein ständiger Blick zu den Sternen durch die Finsterkulissen, ein Vorschuß auf Glück.Liebe, du // schläfst unterm Mond, Zugleich das Weh des Nichteinlösenkönnens von elementaren Ansprüchen an jegliches Du und an die Welt, das den Traum im Spannungsfeld jener Pole, die im Dunkel dieser Poesie erahnbar werden, frosten läßt. Kein Weg // der tausend Wege // führt // wohin Der eigene Schmerzton eines wortgewordenen Unsagbaren bricht die Lakonie und berührt die poetischen Saiten der Leser.
About the author
Marie Laurenti, geboren 1955 in Wien. U. a. Studium der Sprachwissenschaft und Germanistik; Lyrikerin. Sie lebt in Gmunden. Veröffentlichungen in 'Literatur und Kritik'. 1999 erhielt sie in Benevent den V. Internationalen Arturo Iannace Lyrikpreis für das Gedicht 'Dachau'.
Summary
Die Gedichte von Marie Laurenti - Nüchternheitslandschaft mit Sehnsuchtsinseln, ein ständiger Blick zu den Sternen durch die Finsterkulissen, ein Vorschuß auf Glück.
Liebe, du // schläfst unterm Mond,
Zugleich das Weh des Nichteinlösenkönnens von elementaren Ansprüchen an jegliches Du und an die Welt, das den Traum im Spannungsfeld jener Pole, die im Dunkel dieser Poesie erahnbar werden, frosten läßt.
Kein Weg // der tausend Wege // führt // wohin
Der eigene Schmerzton eines wortgewordenen Unsagbaren bricht die Lakonie und berührt die poetischen Saiten der Leser.
Report
"Schockgefrorene Träume präsentiert Marie Laurenti in ihrer Erstveröffentlichung 'Die Pole frosten meinen Traum'. Die Träume, die klassischerweise von Liebe und Tod handeln, sind allerdings nicht passiv gefroren, sondern vielmehr mithilfe zahlreicher, überraschender Wortschöpfungen aktiv 'gefrostet' und in ihrer Erstarrung abgebildet. In der äußersten Verknappung ihrer Gedichte, die durch die Bildung neuer Metaphernkombinationen möglich wird, findet die Autorin zu einer besonderen Individualität ... Laurenti spielt mit Sprache auf höchstem Niveau ... andererseits wird lustvoll die eigene Vorstellungskraft gefordert, verweilt man beim lyrischen Umbruch konventionalisierter Sprachbilder und dem Spiel mit neuen Wortidentitäten. Das Universum von Marie Laurenti eröffnet sich, nimmt man sich nur die Zeit für Zeitloses." (www.literaturhaus.at)
"Ihre Gedichte, kurze, reimlose, ohne gliedernde Interpunktion gefaßte Texte, sind von fast hermetischer Sprödigkeit. Schmerz, Dunkelheit, Trauer sind wiederkehrende Vokabeln, von Vergeblichkeit geprägt sind die Versuche, sich im Hier festzumachen. P. Celan, dem die Lyrikerin ein Gedicht gewidmet hat, scheint Vorbild zu sein in Notaten, die fast aus seiner Feder stammen könnten, sich der Schwermut des kaum mehr Sagbaren nähern ... Nur in Liebesgedichten bricht die verschlossene, verrätselte Lyrik auf, mildert M. Laurenti die gläserne Härte des Gesagten, weist ihr Weg ins 'Gewisse' ... " (ekz)
"Ihre gefrosteten Träume kreisen in drei Teilen um den Krieg im ehemaligen Jugoslawien, um einen verlorenen Geliebten und um eine neue Liebe. Ihre suggestiven Wortschöpfungen - schmerzversaufend, lehmbehaucht - sowie die äußerste Reduktion heben bekannten Gefühlsstoff auf eine neue Ebene." (Tiroler Tageszeitung)