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Das ökumenische Gespräch ist einerseits durch ein wachsendes Maß an erfahrener und praktizierter Gemeinschaft, andererseits durch eine verstärkte, oft auch abgrenzende Betonung der jeweiligen konfessionellen Identitäten bestimmt. In dieser Situation kommt der Frage nach den Grundprinzipien ökumenischer Verständigung der so genannten ökumenischen Hermeneutik erhöhte Bedeutung zu. Der Autor will keine weitere Theorie des Verstehens bieten, sondern diskutiert im Blick auf den evangelisch-katholischen Dialog Modelle und materiale Grundlagen einer möglichen ökumenischen Verständigung. Die entscheidenden Stichworte dabei sind: differenzierter Konsens, Schrift, Tradition und Lehramt, Kirche und Amt, Bedeutung des historischen und kulturellen Kontextes sowie ökumenische Zielvorstellungen.
About the author
Prof. Dr. Ulrich Kühn, Jahrgang 1932, lehrte bis zu seiner Emeritierung 1997 Systematische Theologie am Theologischen Seminar in Leipzig und später an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig. Zwischenzeitlich hatte er Professuren in Wien (1983 - 1987), München (1991) und Rom (1999) inne. Der Autor ist vor allem durch Veröffentlichungen zu Themen des ökumenisch-theologischen Gesprächs mit der katholischen Theologie (z. B. über Thomas von Aquin) bekannt geworden und hat Monographien zu den Schwerpunkten 'Kirche' und 'Sakramente' vorgelegt. Er ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften sowie verschiedener ökumenisch-theologischer Arbeitsgremien.