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Der externen Rechnungslegung nach HGB sowie nach IFRS ist in der Regel die Annahme der Unternehmensfortführung zu Grunde zu legen. Nur in Ausnahmefällen ist die Unternehmensfortführung nach diesen Vorschriften nicht zu unterstellen. Wann ein solcher Ausnahmefall vorliegt und wie er sich auf die Rechnungslegung auswirkt, ist Gegenstand der Untersuchung von Michael König.Dabei orientiert der Autor seine Ausführungen daran, die Erfüllung der Funktionen des Jahresabschlusses nach HGB bzw. IFRS sicherzustellen - insbesondere die Informationsfunktion, die beiden Regelwerken gemein ist. Die handelsrechtliche Literatur, die sich mit Fragen einer nicht mehr geltenden Fortführungsannahme beschäftigt, berücksichtigt die Informationsfuktion des Jahresabschlusses bisher nur unzureichend. Auch für die IFRS-Rechnungslegung sind Fragen der Bilanzierung im Zusammenhang mit einer nicht geltenden Fortführungsannahme derzeit weitgehend ungeklärt.König legt in seiner Analyse dar, dass die handelsrechtlich verbreitete Ansicht, bei nicht geltender Fortführungsannahme sei von der Unternehmenszerschlagung auszugehen, zu pauschal ist, um die tatsächlichen Verhältnisse der Unternehmenslage in allen Fällen darstellen und damit der Informationsfunktion des Jahresabschlusses gerecht werden zu können. Er erarbeitet daher fünf je nach konkreter Unternehmenslage differenzierende Alternativannahmen, die den Zeithorizont der Unternehmensbeendigung, die Art und Weise der Verwertung des Unternehmensvermögens und relevante Besonderheiten ggf. einschlägiger Insolvenz- und Liquidationsverfahren berücksichtigen. Anschließend werden wesentliche Bilanzierungsprobleme im Zusammenhang mit einer nicht mehr geltenden Fortführungsannahme diskutiert. Die erarbeiteten Vorgehensweisen lassen sich auf viele weitere Bilanzierungsprobleme übertragen, so dass die Anwendungsmöglichkeiten der Ergebnisse weit über die im Einzelnen behandelten Hauptbilanzpositionen hinausgehen. Der von König erstmals verfolgte Ansatz, bei der Rechnungslegung von Unternehmen, die nicht auf unbestimmte Zeit fortgeführt werden, die Informationsfunktion stärker zu berücksichtigen, führt für konkrete Bilanzierungsprobleme zu differenzierteren Bilanzierungsweisen je nach Unternehmenssituation.
About the author
Michael König ist Quantenphysiker und widmet sich seit fast 30 Jahren der Erforschung des Zusammenhangs von Geist und Materie. Von 1987 bis 2004 leitete er ein privates Forschungsinstitut und erwarb Patente im Bereich der komplementären Medizin. Als Wegbereiter der Neuen Physik ist er ein gefragter Referent auf internationalen Kongressen und an Universitäten.