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Geld, sagt man, ist totes Metall - und beeilt sich, die Sphäre des Geldes sorgfältig vom Bereich der unersetzlichen Lebewesen zu trennen. Der Gedanke, daß auch das menschliche Leben einen Preis haben könnte, oder stärker noch: daß es selbst Geldcharakter haben könnte, ist das vielleicht nachhaltigste Gedankentabu in einer weithin enttabuisierten Gesellschaft. Genau hier aber liegt der Ausgangspunkt, von dem aus Klossowski die Frage des Geldes stellt. Ausgehend vom ursprünglichen Tauschakt, dem sich ein Mehrwert verdankt: nämlich der wollüstigen Begegnung der Geschlechter, die in die menschliche Fortpflanzung einmündet, entwickelt er eine Theorie des Geldes, die in ihrem Bereich ganz einzig dasteht. Zwischen Fourier und de Sade oszillierend entsteht ein neuartiges Bild des modernen Waren- und Gesellschaftsverkehrs. Anders als gängige Verfallsphilosophien, die zumeist die Kapitalisierung des Leibes beklagen, klärt Klossowski darüber auf, warum der menschliche Leib, dem Zwang der natürlichen Reproduktion nicht mehr unterworfen, selbst zu einem Ort der Produktion werden muß, zu lebender Münze mithin.
About the author
Pierre Klossowski, geboren 1905, ist Maler, Dichter, Philosoph und Erotomane ( Die Zeit ).
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"Endlich liegt nun der ungemein dichte und hochanregende Essay vor, (...). Kauf und Lektüre des schmalen Buches sind eine lohnende Verausgabung." (DIE ZEIT)
"Lesern, die sich nicht abschrecken lassen, bieten sich ekstatische Momente der Erkenntnis, zu den Fragen des Jahrhunderts ..." (SDZ)
"Man liest den Band, fühlt den Kopf brennen, liest ihn aufs neue, und so fort. Eine merkwürdige, sehnsuchtmachende Text-Maschine." (Der Standard)