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Drei Palästinenser wollen sich von einem vierten in einem leeren Wassertank aus dem Irak nach Kuweit schmuggeln lassen - weit weg von der "Hölle" der Flüchtlingslager und der Armut ins "Paradies" des aufstrebenden Ölstaates. An der Grenze wird der Fahrer wider Erwarten aufgehalten. Der durch die sengende Sonne inzwischen zum Dampfkochtopf aufgeheizte Wassertank droht zum elenden Grab der drei Männer zu werden.Als die Palästinenser 1948 aus ihrer Heimat vertrieben wurden, verliessen sie diese mit gebeugtem Haupt. Und so verharrten sie jahrelang, unfähig, das Geschehene zu bewältigen. Erst Mitte der sechziger Jahre begannen sie sich zu wehren, im Handeln ihr Selbstbewusstsein wiederherzustellen.Im Roman "Männer in der Sonne" schildert Ghassan Kanafani diese beiden Etappen palästinensischer Existenz: Lähmung und beginnende Selbstbesinnung; er beschreibt Palästinenser, die die Vertreibung ihres Volkes miterlebt haben und daran leiden.
About the author
Ghassan Kanafani, 1936 in Akka (Palästina) geboren und 1972 in Beirut einem Bombenattentat zum Opfer gefallen, gilt als der bedeutendste Autor des palästinensischen Widerstandes. Sein literarisches Werk ist eng mit seinem Lebenslauf und der politischen Entwicklung in und um Palästina verbunden; es ist das Werk eines Schriftstellers und politischen Aktivisten, eines scharfsinnigen Literaturkritikers und engagierten Historikers.
Hartmut Fähndrich, geb. 1944 in Tübingen, ist ein renommierter Kenner und Herausgeber arabischer Literatur, Träger des Hieronymus-Rings des deutschen Übersetzetzerverbandes und wurde mehrmals mit dem Übersetzerpreis der Stadt Bern ausgezeichnet. Harmut Fähndrich lebt in Bern. Er wurde 2016 mit dem "Schweizer Spezialpreis Übersetzung" ausgezeichnet.
Report
»Kanafani war ein meisterlicher Erzähler, der eine tiefe Zuneigung zu seinen Menschen gewöhnlichen Helden des Alltags auf hinreissende Art mit der Erkenntnis über die Schicksalhaftigkeit ihrer Entscheidungen zu verknüpfen verstand.« (taz)