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Ella Adaiewsky, 1846 in Sankt Petersburg geboren, bereiste in ihrer Jugend als Klaviervirtuosin Russland und Westeuropa. Sie konzertierte in den Salons der vornehmen Sankt Petersburger Gesellschaft sowie am Hofe Zar Alexanders II. Nach dem Studium am Sankt Petersburger Konservatorium gab sie das Konzertieren auf und widmete sich ganz der Komposition.
Adaïewsky komponierte zwei Opern, Chorwerke für die russisch-orthodoxe Kirche, Kammermusik und zahlreiche Lieder. Ein Großteil ihrer Werke wurde zu ihren Lebzeiten in Sankt Petersburg, Paris, Wien und anderen europäischen Großstädten aufgeführt. Von 1882 bis 1911 lebte und arbeitete sie als Komponistin und Musikwissenschaftlerin in Venedig. Ihre Forschungsergebnisse wurden in renommierten Fachzeitschriften publiziert. Die letzten Lebensjahre verbrachte die Künstlerin als Gast der Königin Elisabeth von Rumänien in Schloss Segenhaus bei Neuwied am Rhein. Ella Adaïewsky starb 1926 in Bonn.
Die vorliegende Arbeit beruht auf der wissenschaftlichen Erschließung des bisher ungesichteten und unveröffentlichten Nachlasses. Sie bietet erstmals einen umfassenden Überblick über Leben und Werk Ella Adaïewskys und analysiert mit Bezug auf den musikhistorischen Kontext die künstlerischen Entfaltungsmöglichkeiten und Grenzen einer Frau, die das Musikleben ihrer Zeit auf vielfältige Weise mitgestaltet hat. Adaïewskys Briefe und Tagebücher liefern über die individuelle Lebensgeschichte hinaus spektakuläre Erkenntnisse zur Musikgeschichte Russlands und Italiens.
About the author
Renate Hüsken, Dr. phil, Studium der Musikwissenschaft, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte in Köln und Wien. Freie Mitarbeit bei verschiedenen Musikzeitschriften und beim Westdeutschen Rundfunk Köln. Dort von 1997 bis 2001 u.a. verantwortlich für die Programmhefte des WDR Sinfonieorchesters Köln. Auf den Spuren Ella Adaiewskys mit einem viermonatigen Forschungsstipendium im Deutschen Studienzentrum in Venedig. Seit November 2004 Leiterin des Archivs Frau und Musik in Frankfurt am Main