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Klappentext Deary's hugely-successful "Horrible Histories " series hits its tenth anniversary this year. These paperback collections are grouped ideally according to history syllabuses and the quizzes and tests provide additional teaching tools. Leseprobe AN EINEM KALTEN FEBRUARABEND DES JAHRES 1924 GEGEN sieben Uhrstand ein dem Anschein nach gut und gern sechzigjährigerMann mit ungepflegtem Bart von zweifelhaftem Grau, auf einen Fußgestutzt, vor einem Laden in der Rue de la Glacière, dichtbeim Boulevard Arago, und las im Lichtschein des Schaufenstersdie Zeitung, wobei er sich einer großen, rechteckigen Briefmarkensammlerlupebediente. Er war mit einem weiten, abgetragenen Regenmantel bekleidet,der ihm bis zur halben Höhe der Waden reichte, und trug einedunkle Mütze nach Art derer, wie sie um 1885 feilgebotenwurden: mit zwei unterm Kinn zusammenknöpfbaren Ohrenklappen,die gegenwärtig über dem Kopfteil hochgeschlagen waren. Wer ihn von nahen betrachtet hätte, würde gesehen haben,daß er bis in alle Einzelheiten gekleidet war »wieniemand sonst«. Seine Mütze war seit einem Menschenalteraus der Mode; sein Regenmantel wurde am Halse durch zwei ineinandergehakteund also ein Kettchen bildende Sicherheitsnadeln zusammengehalten;der Kragen seines weißen, gestärkten Hemdes war ausgefranstwie Spitze und ließ das innenseitige Gewebe sehen, und seinSchlips war weniger ein Schlips als ein Strick, der obenhin daund dort von ausgeblichenem schwarzem Stoff bedeckt war; seineausgebeulte Hose hing an die fünfzehn Zentimeter unter dem,was die Schneider »den Schritt« nennen; das Schnürbanddes einen seiner Stiefel (sehr plumper Stiefel) bestand aus einemStückchen Bindfaden, das mit Tinte schwarz zu färben»beabsichtigt« worden war. Wäre der Beobachtermit seiner indiskreten Musterung noch weiter gegangen, so würdeihm aufgefallen sein, daß ebenfalls ein Bindfaden, und zwarein dicker, bei unserem Manne als Gürtel herhalten mußte,und daß er keine Unterhose trug. Zusammenfassung Den »bedeutendsten Schriftsteller unserer Epoche« nannteValéry den damals wenig mehr als dreißigjährigenMontherlant. Zwischen den ersten Büchern des jugendlichen Herrenmenschen(Les Olympiques, Les Bestiares) und seiner zynischen vierbändigenNaturgeschichte des weiblichen Geschlechts ( Les Jeunes Filles )steht der Roman Les Célibataires aus dem Jahr 1934als erstaunliches Einzelwerk höchster Perfektion. Er dientnicht dazu, eine Weltanschauung zu transportieren, er schildertmit fabelhafter Einfühlung die Psychologie dreier MontherlantscherAnti-Figuren: adeliger Versager. Woher hatte ausgerechnet Montherlant eine derart intime Kenntnismenschlichen Regredierens und seiner vielfältigen Äußerungen?fragt sich der Leser dieses blendend geschriebenen (und übersetzten)Romans, einer Satire, die ihre Antihelden beklemmend nahebringt. ...