Read more
Erstmals liegen die 1725 von Sebastiano Giannini publizierten Stichwerke mit den von Francesco Borromini und Virgilio Spada 1647 verfassten Texte in deutscher Übersetzung vor.
Im Jahre 1725 veröffentlichte der in Rom lebende Kupferstecher und Verleger Sebastiano Giannini das architektonische Werk von Francesco Borromini mit 67 Kupfertafeln, in denen der Gebäudekomplex des Oratorio dei Filippini dargestellt war. Borromini stand dem Bau zwischen 1637 und 1650 als leitender Architekt vor. Gianninis Stiche geben eine fast vollständige Plandarstellung des Gebäudekomplexes, auch jener Teile, die mittlerweile verändert worden sind. Die Stiche gehen zum Teil auf eigene Bauaufnahmen Gianninis zurück, zum Teil reproduzieren sie Zeichnungen Borrominis, die heute mit einer Ausnahme verloren sind. Der von Virgilio Spada redigierte Text ist eine der ausführlichsten und systematischsten Beschreibungen eines Gebäudes, die je verfasst wurde. Der Text beschreibt den Bau und den komplexen Entwur fsprozess, der zur realisierten Lösung führte. Gleichzeitig geht er auf die Funktionen aller Räume bis ins Detail ein. Der Form nach ist es ein Unikat innerhalb der Traktatliteratur, gleichzeitig aber ein ungewöhnlich reiches, kulturhistorisch außerordentlich interessantes Dokument.
Die italienischen Originaltexte sowie die deutsche Übersetzung liegen nun in dieser Publikation vor. Die Übersetzung ist nah dem Original, wobei auf eine verständliche und gut lesbare Sprache Wert gelegt wurde. Anlässlich des 400. Geburtsjahres von Francesco Borromini wurde in Lugano am 29. September 1999 eine Borromini-Ausstellung eröffnet, die voraussichtlich auch in Rom und Wien zu sehen sein wird.
About the author
Monika Küble, geboren 1960 in Oberschwaben, studierte Sozialarbeit, Literatur und Kunstgeschichte in Weingarten, Konstanz und Perugia. Seit 1990 ist sie freiberuflich in Konstanz tätig als Italienischlehrerin, Dolmetscherin, Reiseveranstalterin Ausstellungskuratorin, Stadtführerin und Autorin.
Summary
Erstmals liegen die 1725 von Sebastiano Giannini publizierten Stichwerke mit den von Francesco Borromini und Virgilio Spada 1647 verfassten Texten in deutscher Übersetzung vor.
Im Jahre 1725 veröffentlichte der in Rom lebende Kupferstecher und Verleger Sebastiano Giannini das architektonische Werk von Francesco Borromini mit 67 Kupfertafeln, in denen der Gebäudekomplex des Oratorio dei Filippini in Rom dargestellt war.
Gianninis Stiche liefern eine fast vollständige Plandarstellung des Gebäudekomplexes. Sie gehen zum Teil auf seine eigenen Bauaufnahmen zurück, zum Teil reproduzieren sie Zeichnungen Borrominis, die heute – bis auf eine Ausnahme – verloren sind.
Der von Virgilio Spada redigierte Text Francesco Borrominis ist eine der ausführlichsten und systematischsten Beschreibungen eines Gebäudes, die je verfasst wurde. Formal gesehen ist der Text ein Unikat innerhalb der Traktatliteratur und gleichzeitig aus kulturhistorischer Perspektive ein ausserordentlich interessantes Dokument.