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Im Gegensatz zur wissenschaftlich korrekten Übersetzung nach Galland neigt der Tausendsassa Richard Burton in seiner Übertragung von Tausendundeiner Nacht zur Ausschmückung und zur Umdichtung. Die Erzählung der Schlangenkönigin ist eine geschickt konstruierte, ineinander verschachtelte Erzählung von drei Söhnen, die - aus jeweils unterschiedlichen Gründen - ihr Elternhaus verlassen und auf ihren Reisen in die phantastischen und ungeheuren Welten der Träume, Geister und Zauberwesen zahlreiche Prüfungen bestehen müssen. Alle kehren sie nach vielen Jahren in ihre Heimat zurück, wo sie sich - nun weise und wohlhabend - niederlassen und zur Ruhe kommen.
About the author
Richard Francis Burton (1821-1890) war zweifellos eine faszinierende Persönlichkeit: Forscher, Abenteurer, Völkerkundler und Sprachwissenschaftler. Als Pilger verkleidet reiste er nach Mekka und Medina; zusammen mit John Hanning Speke machte er sich auf die Suche nach den Quellen des Nils und entdeckte den Tanganjikasee. Burton beherrschte fünfundzwanzig Sprachen, schrieb und übersetzte Unmengen von Büchern und erlangte Berühmtheit nicht zuletzt durch seine Übertragung der Erzähl- und Märchensammlung "Tausendundeine Nacht" ins Englische.
Jorge Luis Borges, geb. 1899 in Buenos Aires, gründete schon als junger Mann mit Freunden zusammen literarische Zeitschriften. Sein erster Gedichtband erschien 1923. Von 1950-1953 war er Präsident des argentinischen Schriftstellerverbands und von 1955-1973 Direktor der Nationalbibliothek von Buenos Aires. 1961 erhielt er, zusammen mit Beckett, den Internationalen Literaturpreis Formentor, dem bis zu seinem Tod 1986 in Buenos Aires zahlreiche internationale Ehrungen folgten. Kaum ein Schriftsteller des 20. Jahrhunderts hat so viele andere Autoren beeinflusst wie Borges.
Jorge Louis Borges begann früh zu schreiben - Essays, Gedichte, Erzählungen. Er unternahm viele Reisen und lernte Englisch, Frazösisch, Deutsch und Latein.