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Anton Hennings Kunst kennt scheinbar keine Grenzen zwischen Gattungen und Stilen. Lustvoll schöpft der Künstler (geb. 1964 in Berlin) aus den Wertemustern vergangener Epochen und revitalisiert diese in anspielungsreicher Vermengung. Bei seinem subversiven Marsch durch die Kunstgeschichte verbindet er eine abstrakte, ornamentale Formensprache immer wieder mit figürlichen Motiven, setzt Avantgarde und Design, Trash und Salonkunst in ein dialektisches Verhältnis.
Die Publikation stellt das Schaffen Anton Hennings von 1990 bis in die jüngste Gegenwart in bislang einmaliger Bandbreite vor. Ausgewählte Arbeiten Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Objekte und Sitzmöbel gewähren Einblicke in den überbordend opulenten Bilderkosmos des Künstlers, beginnend mit den frühen Fotoübermalungen und Schwarz-Weiß-Bildern, in denen Henning den Realismus der Fotografie mit gezielten malerischen Eingriffen spielerisch konterkariert, über die Jazzbilder in der Ästhetik psychedelischer Kunst der späten 1960er-Jahre bis hin zu den ornamental arabesken Interieurs und Pin-ups.
Ausstellungen: Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen, und Kunsthalle Mannheim 16.5. -16.8.2009
About the author
Ulrike Lorenz studierte Kunstwissenschaft und Archäologie an der Universität Leipzig und promovierte an der Bauhaus-Universität Weimar mit einer Arbeit über den Avantgarde-Architekten Thilo Schoder (1888-1979). Von 1992-2004 war sie Direktorin der Kunstsammlung Gera und des Otto-Dix-Hauses. Seit 2004 ist sie Direktorin des Kunstforums Ostdeutsche Galerie Regensburg, kuratiert zahlreiche Ausstellungen und publiziert über Kunst und Architektur der Klassischen Moderne sowie über zeitgenössische Künstler.
Summary
Anton Henning’s art apparently acknowledges no boundaries between genres and style. The artist (*1964 in Berlin) lustfully draws from the value patterns of past eras and revitalizes them in a richly allusive blend. In his subversive march through art history, he regularly links abstract, ornamental stylistic elements with figural motifs and places avant-garde and design, trash, and salon art in a dialectic relationship.
This publication presents Anton Henning’s work from 1990 to the present for the first time in this scope. Selected works—paintings, drawings, sculptures, objects, and seating furniture—provide insight into the artist’s overly ornate and opulent cosmos of images. The survey ranges from Henning’s early photo overpaintings and black-and-white pictures, in which he subverted photography’s realism by means of deliberate painterly interventions, and the jazz images oriented toward the aesthetics of late-sixties psychedelic art to his ornamental arabesque interiors and pin-ups.
Exhibition schedule: Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen, and Kunsthalle Mannheim, May 16–August 16, 2009