Beschreibung
Produktdetails
Autoren | Gaea Schoeters |
Mitarbeit | Lisa Mensing (Übersetzung) |
Verlag | Paul Zsolnay Verlag |
Originaltitel | Trofee |
Sprache | Deutsch |
Produktform | Fester Einband |
Erschienen | 19.02.2024 |
EAN | 9783552073883 |
ISBN | 978-3-552-07388-3 |
Seiten | 256 |
Abmessung | 135 mm x 24 mm x 208 mm |
Gewicht | 348 g |
Themen |
Belletristik
> Erzählende Literatur
> Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Natur, Ethik, Moral, Jagd, Afrika, Nashorn, Belgien, Flandern, Thriller, Kolonialismus, Joseph Conrad, Menschenjagd, Big Five, eintauchen, Erste Hälfte 21. Jahrhundert (ca. 2000 bis ca. 2050), Das Herz der Finsternis |
Kundenrezensionen
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Provokant und radikal
Gaea Schoeters hat einen beeindruckenden und ungewöhnlichen Roman geschrieben, der einen von der ersten Seite an fesselt. Hunter White, reicher Amerikaner und passionierter Großwildjäger, fehlt nur noch das Nashorn, um die Big Five vollzumachen. Doch Hunter kann das Nashorn nicht erlegen. Die Handlung nimmt eine überraschende Wendung als er von seinem Jagdfreund Van Heeren ein perfides Angebot erhält. Schoeters führt uns menschliche Abgründe vor Augen. Wird Hunter auch Menschen jagen? Die Moral bröckelt Stück für Stück und schließlich geht er auf das Angebot ein. Das perverse Gedankenspiel wird realistisch. Schoeters Roman provoziert, ist schwer zu verdauen und regt zum Nachdenken an. Er fordert förmlich dazu auf, sich selbst zu positionieren. Was ist noch richtig, was falsch? "Trophäe" ist ein herausforderndes Werk, unbequem und verstörend, ein Buch, das im Gedächtnis bleiben wird.
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Eine Frage der Moral
Der gesamte erste Eindruck von "Trophäe" hat mich sehr angsprochen. Das Buchcover ist sehr eindrücklich und bildlich gestaltet und zeigt im Zusammenhang mit dem Titel bereits, in welcher Richtung es inhaltlich geht. Liest man den Klappentext, so hat man eine Vermutung, dass es sogar etwas weiter gehen könnte als das, was man sich eigentlich vorstellen kann... Die gesamte Leseprobe habe ich richtig mitgefiebert und da war ich mir anfangs nicht so sicher, ob das klappt, da mich der Protagonist eigentlich mit vielen seiner Verhaltensweisen abschreckt. Der Schreibstil ist aber so gewählt, dass man richtig gebannt ist und die Handlung hautnah verfolgt. Grundsätzlich finde ich gut, dass die Autorin sich mit vielen Themen kritisch auseinandersetzt und verschiedene Perspektiven beleuchtet. Ich möchte an dieser Stelle noch nicht zu viel zum Inhalt verraten, da dies das Leseerlebnis von anderen deutlich schmälern würde.
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Großwildjagd in Afrika - Ein "Hobby" für gut betuchte Kunden mit ungeahnten menschlichen Abgründen
Gaea Schoeters aktuelles literarisches Baby ist wohl selbst so ikonisch, wie die Trophäen der im gleichnamigen Buch thematisierten Großwildjagd in Afrika. "Trophäe" ist für mich persönlich vor allem eines - auf jeder einzelnen Seite sehr bildgewaltig und detailliert umgesetzt. Vorausschicken möchte ich vielleicht auch gleich noch, dass Zartbesaitete dann bei der ein oder anderen Szene schnell an ihr persönliches Limit kommen könnten. Hier wäre vielleicht auch eine Triggerwarnung eingangs im Buch nochmals angebracht. Wer sich allerdings auf Schoeters Trophäenjagd in Afrika dann einlässt wird sehr schnell in die Szenerie eingesaugt. Als absoluter Wildlife- und Afrika-Fan sowie auch Dokunerd in Sachen Umwelt-, Natur- und Wildlifedokus war mir die sehr umstrittene Trophäenjagd bereits bekannt gewesen. Was sich mir allerdings hier im Buch dann relativ schnell präsentierte schlug dann doch nochmals dem Fass den Boden aus. Ziemlich frühzeitig im Buch gibt es eine für mich bis dahin nicht absehbare Wendung im Geschehen und ich war persönlich vor den hier gezeigten menschlichen Abgründen dann einfach mehr als schockiert. Das Werk lässt mich irgendwie richtig fassungslos zurück. Die "normale" Trophäenjagd ist bereits schon sehr speziell und ich kann sicherlich die im Roman präsentierten unterschiedlichen Sichtweisen nachvollziehen verabscheue aber auch nach dem Buch dann diese organisierte Großwildjagden nach wie vor, auf denen gut betuchte Kunden dann quasi Gott spielen. Die Stärke dieses Romans ist es, die Lesenden direkt in die Handlungen reinzuziehen und die Protagonisten dann Seite an Seite zu begleiten. Es prasseln immer wieder sehr viele Infos und Eindrücke auf einen selbst beim Lesen ein und der Plot wird andauernd weiter voran getrieben, ohne dass man kurz verschnaufen könnte. Ich persönlich erwartete einen kurzweiligen und interessanten Bushwalk in Afrika und bekam genau dieses organisierte "Abenteuer" präsentiert. Die stetige Intensität hat meine Erwartungen um Welten übertroffen und die menschlichen Abgründe haben mich teilweise arg überrumpelt. Nichtsdestotrotz dürfen wir vielleicht auch gerade vor diesen thematisierten Abgründen nicht die Augen verschließen.
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