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Sein ganzes Leben ordnete er dem Schreiben unter, Erfolg hatte er keinen. Der war erst seinem Enkel,Thomas Bernhard,beschieden. Und der setzte seinem Großvater Johannes Freumbichler (188-1949) gleichmehrere literarische Denkmäler, etwa in der autobiographischen Erzählung Die Ursache: »Alle meine Kenntnisse sind zurückzuführen auf diesen für mich in allem lebens- und existenzentscheidenden Menschen.«
Anerkennung wurde dem im 19. Jahrhundert im Salzburger Land angesiedelten Roman Philomena Ellenhub zuteil: Er erschien 1937 - für ihn bekam Freumbichler im selben Jahr den »Förderungspreis des Großen Österreichischen Staatspreises«.
Die Lebensgeschichte des Bauernmädchens Philomena Ellenhub, der Alltag auf dem Hof und im Dorf, sind geprägt vom Kreislauf der Jahreszeiten, aber auch durch die dramatischen Ereignisse der Jahre 1830 bis 1848, die Krieg und Frieden, Umsturz, Wiederaufbau, Ringen um Freiheit und Ordnung in die keineswegs nur idyllische Welt bringen.
Thomas Bernhard setzte seine Pläne zu einer Neuausgabe dieses Romans mit einem eigenen Nachwort nie in die Tat um. Deshalb versammelt dieser Band zwei frühe Äußerungen Thomas Bernhards zu seinem Großvater. Abgerundet wird die vorliegende Ausgabe durch einen Essay des Freumbichler-Spezialisten Bernhard Judex. So wird verständlich, wie der Enkel auf des Großvaters Schreibmaschine nicht mehr dessen Heimatromane verfaßte, sondern faszinierend-verstörende Weltliteratur.
About the author
Thomas Bernhard (1931-1989) war einer der bekanntesten österreichischen Erzähler des zwanzigsten Jahrhunderts. Er wuchs in Wien und in Seekirchen am Wallersee auf, wurde für kurze Zeit in ein Heim für schwer Erziehbare geschickt, brach seine Schulausbildung ab und wurde Kaufmannsgehilfe. 1947-48 arbeitete er als Lehrling. Dabei zog er sich eine Lungenentzündung zu, die sich zur Tuberkulose ausweitete. Er verbrachte die nächsten beiden Jahre in verschiedenen Krankenhäusern. Nach seiner Genesung wurde er Gerichtsreporter. Er studierte Gesang und veröffentlichte erste Texte. Der Durchbruch als Romanautor gelang ihm 1963 mit "Frost", weitere Romane folgten. Auch als Dramenautor machte sich Bernhard einen Namen. Ab 1965 lebte er in Wien und auf einem oberösterreichischen Gutshof. 1984 kam es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung wegen seines Romans "Holzfällen".§1970 wurde Thomas Bernhard mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.
Summary
Sein ganzes Leben ordnete er dem Schreiben unter, Erfolg hatte er keinen. Der war erst seinem Enkel,Thomas Bernhard,beschieden. Und der setzte seinem Großvater Johannes Freumbichler (188–1949) gleichmehrere literarische Denkmäler, etwa in der autobiographischen Erzählung
Die Ursache
: »Alle meine Kenntnisse sind zurückzuführen auf diesen für mich in allem lebens- und existenzentscheidenden Menschen.«
Anerkennung wurde dem im 19. Jahrhundert im Salzburger Land angesiedelten Roman
Philomena Ellenhub
zuteil: Er erschien 1937 – für ihn bekam Freumbichler im selben Jahr den »Förderungspreis des Großen Österreichischen Staatspreises«.
Die Lebensgeschichte des Bauernmädchens Philomena Ellenhub, der Alltag auf dem Hof und im Dorf, sind geprägt vom Kreislauf der Jahreszeiten, aber auch durch die dramatischen Ereignisse der Jahre 1830 bis 1848, die Krieg und Frieden, Umsturz, Wiederaufbau, Ringen um Freiheit und Ordnung in die keineswegs nur idyllische Welt bringen.
Thomas Bernhard setzte seine Pläne zu einer Neuausgabe dieses Romans mit einem eigenen Nachwort nie in die Tat um. Deshalb versammelt dieser Band zwei frühe Äußerungen Thomas Bernhards zu seinem Großvater. Abgerundet wird die vorliegende Ausgabe durch einen Essay des Freumbichler-Spezialisten Bernhard Judex. So wird verständlich, wie der Enkel auf des Großvaters Schreibmaschine nicht mehr dessen Heimatromane verfaßte, sondern faszinierend-verstörende Weltliteratur.
Additional text
»Ein bezauberndes Kunstwerk von großer gedanklicher Kraft, vollendeter sprachlicher Schönheit und ergreifender Menschenfreundlichkeit.«
Report
»Ein bezauberndes Kunstwerk von großer gedanklicher Kraft, vollendeter sprachlicher Schönheit und ergreifender Menschenfreundlichkeit.« Helmuth Kiesel Frankfurter Allgemeine Zeitung 20230909