Description
Product details
Authors | Johannes Groschupf |
Assisted by | Thomas Wörtche (Editor) |
Publisher | Suhrkamp |
Languages | German |
Product format | Paperback / Softback |
Released | 21.11.2022 |
EAN | 9783518473009 |
ISBN | 978-3-518-47300-9 |
No. of pages | 262 |
Dimensions | 130 mm x 22 mm x 210 mm |
Weight | 324 g |
Series |
suhrkamp taschenbuch Berlin Noir |
Subjects |
Fiction
> Suspense
> Crime fiction, thrillers, espionage
Berlin, Verbrechen, Deutschland, Hauptstadt, Staatsschutz, Mitteleuropa, Thriller, Berlin-Thriller, Nordostdeutschland, Bürgerwehr, Deutscher Krimipreis 2019, Deutscher Krimipreisträger, Super-Recognizer, Höllentrip, Brennende Autos, Gefährliches Berlin, Nächtliches Berlin, Platz 2: Deutscher Krimipreis 2021, ST 5300, ST5300, Deutscher Krimipreis 2022 |
Customer reviews
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Groschupf hat's drauf - meistens.
Johannes Groschupf ist Berlin-Chronist durch und durch ... mit Leidenschaft wühlt er sich durch den Unterbauch einer kalten Metropole, greift sich die Verlierer der Gesellschaft heraus und macht sie zu seinen unwahrscheinlichen Protagonisten. Das war schon in "Berlin Prepper" und erst recht im Hardboiled-Gangster-Thriller "Berlin Heat" so - und auch "Die Stunde der Hyänen" fällt hier wenig aus dem Raster. Ein Krimi oder Thriller ist Groschupf' neuer Roman trotz eines Serienbrandstifters, vielfachem sexuellem Missbrauch und diverser Gewalttaten dennoch nicht, sondern vielmehr eine genau beobachtete Milieustudie aus den sozial benachteiligten Vierteln der Hauptstadt. Das macht aber nichts, denn die Spannung kommt aus seinen Figuren, die allesamt mindestens einen Knacks haben: Maurice, der unauffällige Postbote, der nach Dienstschluss in einer Sekte um Gottes Gunst fleht und nachts die Autos auf den Straßen anzündet. Jette, die Zeitungsreporterin, die eigentlich viel zu selbstbewusst ist und sich trotzdem von ihrem Freund verprügeln lässt. Und Romina, die Roma-stämmige Polizistin, die nicht ernst genommen wird und die man quer durch die Dienststelle mobbt. Zusammen streifen sie durch das Dunkel von Berlin, getrieben von ihren eigenen Dämonen und einer verständnislosen Umwelt. Man leidet mit ihnen, versteht ihren Zynismus und Zorn und wünscht sich für alle einen Neuanfang ...
Ein bisschen liegt da auch der (Story-)Hase im Pfeffer: Über all den starken Charakterporträts verliert Johannes Groschupf gegen Ende ein bisschen den Fokus seiner Geschichte aus den Augen. Nicht alle persönlichen Handlungsstränge werden kathartisch oder wenigstens versöhnlich aufgelöst, die polizeilichen Ermittlungen verlaufen teilweise höchst fragwürdig im Sand und die Entwicklung einer sehr zentralen Figur nimmt mehrfach eine höchst eigenwillige Wendung, als sie Berlin verlässt, obwohl der aus der Figurenperspektive geschriebene Text zuvor nicht ein einziges Mal auf einen derartigen charakterlichen Wandel schließen ließ. Da geht dann ein bisschen der Deus ex Machina mit Groschupf durch, der am Ende sichtlich Mühe hat, alle seine Stränge zu verknüpfen. Das trübt ein wenig die Lesefreude (vor allem, wenn man den ähnlich pessimistischen, aber dennoch hervorragend konstruierten Vorgänger "Berlin Heat" zum Vergleich heranzieht), aber wie immer ist hier auch der Weg das Ziel. Und auf dieser Achterbahn hat der geneigte Leser auf jeden Fall Spaß - der recht abrupte Bremser bei der Zieleinfahrt gehört halt bei jedem Rummel irgendwie dazu. Daher immer noch nahezu uneingeschränkte Leseempfehlung für Liebhaber harter und urbaner Noir-Literatur. Bis zum nächsten Mal, Herr Groschupf! -
Milieustudie?
Nachts in Berlin. Immer wieder brennen Autos. Dabei wird ein polnischer Fernfahrer schwer verletzt. Eine Journalistin berichtet darüber, eine Polizistin versucht, den Täter zu finden. Ein Briefträger ist bei den Zeugen Jehovas und möchte gerne eine junge Frau heiraten. Die Polizistin wird gemobbt, die Journalistin wird geschlagen, der Briefträger ist sexuell mehr als frustriert. Alles zusammen im gleichen Stadtteil…
Das Buch wird als Thriller betitelt. Meiner Meinung nach hat es mit einem Thriller überhaupt nichts zu tun. Es fehlt komplett jegliche Spannung und nahezu alle Personen sind entweder total schräg oder völlig unsympathisch. Ich gebe zu, dass ich zu Berlin keine besonders gute Beziehung habe. Aber wenn die Menschen so sind, wie im Buch beschrieben, möchte ich das eigentlich auch gar nicht ändern. Ich weiß ehrlich gesagt überhaupt nicht, wie ich das Buch einordnen soll. Positiv ist, dass es wirklich gut lesbar ist und mit gut 250 Seiten auch nicht wirklich dick. Trotzdem hinterlässt es bei mir einen sehr komischen Nachgeschmack. Ich möchte es wirklich niemanden empfehlen. -
Hauptstadtrealität
Der Thriller DIE STUNDE DER HYÄNEN von Johannes Groschupf handelt vom Leben in der Großstadt Berlin – mit allen Abgründen und einer Brandserie.
Das Buch gibt Einblick in die verschiedensten Persönlichkeiten, die in Berlin aufeinandertreffen und in diesem Fall durch eine Reihe von Autobränden zufällig miteinander verbunden sind.
Der Postbote Maurice Jaenisch ist hin- und hergerissen zwischen den Anforderungen seiner Kirche und seinen persönlichen Bedürfnissen, was ihn in dunkle Abgründe führt.
Die Polizistin Romina Winter ist durch ihre selbstbewusste Art nicht gerade beliebt, versucht aber intensiv, sich an die Fersen des Brandstifters zu heften.
Hilfe bekommt sie dabei von der Journalistin Jette Geppert, die einerseits zwar selbst gerade private Probleme hat, aber andererseits über ein fotografisches Gedächtnis verfügt….wie gemacht für die Ermittlungen…..
Der Thriller hat ein hohes Tempo und befasst sich mit den unterschiedlichsten Themen, wobei die Brandserie im Vordergrund steht. Man kann die Hauptstadtabgründe gut erkennen. -
Kein Thriller
Das Buch "Die Stunde der Hyänen" von Johannes Groschupf spielt in Berlin, seit Monaten ist ein Brandstifter unterwegs, der Autos anzündet. Die junge Polizistin Romina Winter ist neu beim Dezernat für Branddelikte und möchte den Fall auf eigene Faust lösen. Jette Geppert, Reporterin bei Kriminalprozessen ist ein Super Recognizer und recherschiert ebenfalls im Fall der Brandstiftungen.
Im Verlaufe des Buches lernt der Leser noch viele weitere skurile Personen kennen. Leider konnte mich "Die Stunde der Hyänen" nach dem Vorgänerbuch "Berlin Heat" nicht überzeugen. Der Start ins Buch war gelungen, man ist direkt Mitten im Geschehen. Für mich ist das Buch aber kein Thriller, da es keinen Spannungsaufbau gibt, sondern maximal ein gut lesbarer Krimi. Der Schreibstil ist wie immer von Johannes Groschupf sehr gut zu lesen, die Charaktere schön ausgearbeitet und man kann sich diese gut in der Großstadt Berlin vorstellen. -
Berlin brennt
"Die Stunde der Hyänen" ist absolut packend zu lesen, vor allem durch die Perspektiven der verschiedenen Figuren, die ein interessantes, für mich sehr realistisches Spektrum Berlins abbilden. Gerade die Darstellung der verschiedenen Gemeinschaften, in die man sonst im Straßenbild vielleicht keinen Einblick hat, ist sehr spannend. Die Atmosphäre und die Stimmung in der Stadt, und die Einbettung der Ereignisse in aktuelle Konflikte und Spannungen ergibt ein sehr passendes Gesamtbild, vor allem im Februar, wenn Berlin am ungemütlichsten ist. Ich jedenfalls habe mich sehr akut meine hassgeliebte Stadt (die ich verlassen habe, weil sie mir auf genau diese Weise zu viel ist), die immer auch irgendwie eine eigene, mitwirkende Rolle spielt, zurückversetzt gefühlt.
Die Charakterisierung fand ich stellenweise sehr gelungen, stellenweise aber auch etwas schematisch. Gerade die Polizeiarbeit im Branddezernat ist entweder etwas weit hergeholt oder aber erschreckend realistisch, darüber möchte ich mir kein Urteil erlauben, aber diese Abschnitte kamen mir sehr karikiert vor. Auch die Charakterisierung und Handlung von Radek lässt mich etwas ratlos zurück, ich bin mir noch nicht sicher, ob sich seine Wendung schon angedeutet hat und daher folgerichtig ist, oder ob sie nicht nur überraschend, sondern auch etwas zu plötzlich und aus dem Nichts kam. In geringerem Maße wurde auch die Entwicklung von Maurice irgendwie fallengelassen.
Als Thriller hat mir die Handlung ein bisschen zu wenig Thrill, und einige eher lose verknüpfte Fäden, da in der Kürze des Buches sehr viele unterschiedliche Aspekte und Ideen untergebracht wurden. Als soziales Abbild Berlins aber sehr faszinierend.
3,5 Sterne -
Gesellschaftliche Themen
Lässt sich gut lesen, da die Handlung packend und spannend ist und das Buch mit 265 Seiten eher kurzweilig.
Der Schreibstil ist klar und prägnant. Handlung, sowie Buchcover und Titel passen gut zusammen.
Im Großen und Ganzen geht es um Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Fähigkeiten in der Großstadt Berlin. Wir begleiten eine junge Polizistin, einen religiösen und verrückten Briefträger und eine Journalistin, als diese sich mit Vandalismus auf Berlins Straßen konfrontiert sehen. Immer wieder brennen Autos, die Polizei findet keinen Täter und die Angst, nachts auf die Straße zu gehen, ist allgegenwärtig.
Das Buch behandelt unterschiedliche gesellschaftliche Themen, die zum Nachdenken anregen.
Es war mein erstes Buch von Johannes Groschumpf und ich kann es empfehlen, vor allem für Berlin-Liebhaber.
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