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Die Studie stellt ein Konzept dar, um Corporate Social Responsibility (CSR)-Praktiken in globalen Supply Chains zu analysieren. Dazu werden theoretisch mögliche CSR-Instrumente erarbeitet, welche als Kriterien für die empirische Analyse dienen, die später an konkreten Beispielunternehmen, den Computerherstellern Hewlett Packard, Dell und Acer, erfolgt, um eine Bewertung ihrer CSR-Politik vorzunehmen. Eine Fallstudie zeigt die Umsetzung festgelegter CSR-Instrumente von drei Computerunternehmen, die eine führende Rolle in ihrer Supply Chain übernehmen. Die Analyse zieht einerseits externe Studien heran, die auf Interviews mit Management und ArbeiterInnen einiger chinesischer Zuliefererfabriken der drei Unternehmen basieren. Andererseits untersucht sie die CSR-Politik anhand der CSR- und Jahresberichte der jeweiligen Unternehmenswebseiten. Die Untersuchung der CSR- und Jahresberichte zeigt, dass die Unternehmen die vier herausgearbeiteten CSR-Instrumente Standards, Codes of Conduct, Training und Multistakeholderdialog zum großen Teil anwenden.
Die Betrachtung externer Studien zeigt aber auch, dass die Umsetzung dieser CSR-Politik zu keiner signifikanten Verbesserung der Situation in den untersuchten Zuliefererfabriken geführt hat. Da die Studie die CSR-Praktiken von bestimmten Computerunternehmen in ihrer Supply Chain in China untersucht, können die Ergebnisse nicht ohne weiteres verallgemeinert bzw. auf andere Unternehmen übertragen werden. Was die Untersuchungen in den Fabriken betrifft, handelt es sich um Sekundärquellen, die von NGOs stammen, weshalb ein Mangel an Objektivität anzunehmen ist.
Die CSR-Umsetzungsformen der Unternehmen können zum Einen als Inspiration für andere Unternehmen verwendet werden; zum Anderen wird dem Leser deutlich gemacht, dass die von den Unternehmen kommunizierten CSR-Maßnahmen nicht den angestrebten Erfolg bringen.
About the author
Prof. Dr. Rietz ist seit fast 20 Jahren in der permanenten methodischen Weiterentwicklung und praktischen Anwendung des Prozess- und Projektmanagements aktiv. Nach der Leitung einiger Forschungs- und industrienaher Beratungsprojekte für das produktionstechnisch orientierte Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung übernahm er die Leitung des Fertigungsbereiches eines innovativen mittelständischen Halbleiterherstellers.§Mit dem Wechsel zu einem der großen deutschen, international tätigen Automobilzulieferer übernahm Steffen Rietz zentrale Verantwortung für Projektmanagementmethoden und Entwicklungsprozesse. Aus verschiedenen leitenden Positionen heraus verantwortete er die methodische Optimierung des Projekt- und Prozessmanagements im Entwicklungsbereich, gestaltete und automatisierte maßgeblich den Produktentstehungsprozess für hochkomplexe mechatronische Produkte. Das beinhaltete zunehmend auch dessen Implementierung in standortübergreifenden Entwicklungsprojekten und an verschiedenen internationalen Entwicklungsstandorten.§Inzwischen hat Prof. Dr. Rietz den Lehrstuhl für Technisches Projektmanagement im Fachbereich Technik der FHW, Fachhochschule Westküste übernommen, trägt Verantwortung im Vorstand der GPM, der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement und ist Leiter der GPM-Fachgruppe für Projekt- und Prozessmanagement.§Schwerpunkt seiner heutigen Arbeit ist die Schnittstelle von Projekt- und (Geschäfts-) Prozessmanagement, deren Anwendung und Optimierung, vorwiegend im qualitätssichernden Umfeld der Produktentwicklung und nicht zuletzt die schrittweise Integration der durch die Globalisierung stark anwachsenden internationalen und interkulturellen Aspekte im Projekt- und Multiprojektmanagement.§Prof. Rietz ist mit Lehr- und Beratungstätigkeit immer wieder im Ausland tätig und vom DIN, dem Deutschen Institut für Normung, in Arbeitskreise der ISO delegiert, um auch die internationale Normung und Standardisierung im Bereich des Projekt- und Prozessmanagements, des Multiprojekt- und Qualitätsmanagements aktiv mitzugestalten.