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Der Islam wird in erster Linie als Religion Westasiens und Arabiens wahrgenommen; dabei wird oft übersehen, wie weit sein Einfluss in den Mittelmeerraum hineinreicht. Henri Stierlin wagt in diesem Band eine große Synthese des auf vielfältige Weise ineinander verschränkten Einflusses dieser zwei Kulturräume. Die Kombination aus alles durchdringender Spiritualität und handwerklicher wie ästhetischer Raffinesse, von winzigsten Miniaturen bis zu riesigen Gebäudekomplexen, zeichnet die vom Islam geprägte Kunst aus. Der Mittelmeerraum hingegen wird atmosphärisch charakterisiert durch das besondere Licht, die warmen Farben und durch die Präsenz des Meeres. Die Kombination dieser beiden Einflüsse hat eine Fülle beglückender Bauten und ästhetischer Traditionen hervorgebracht, die Stierlin in diesem Band ausbreitet.
Das Buch ist in sieben Kapitel gegliedert. Die ersten sechs zeichnen sechs große Entwicklungslinien der islamischen Architektur nach, beispielsweise die Kunst der Seldschuken in Anatolien, die Entwicklung der orientalischen Kunst in Marokko und Andalusien oder das Wirken der ottomanischen Herrscher Sinan und Suleyman. Das siebte Kapitel stellt exemplarisch zehn außergewöhnliche Monumente islamischer Kunst und Architektur im Mittelmeerraum vor, angefangen bei der Großen Moschee in Damaskus bis zur Alhambra in Granada. Eine ausführliche Einleitung zeichnet die Entstehung des Islam und seinen Aufstieg zur Weltreligion und somit auch zu seiner kunsthistorischen Bedeutung nach.
About the author
Henri Stierlinm, Kunsthistoriker, hat sich auf die frühe islamische Kunst und Architektur spezialisiert. Er hat zahlreiche Radio- und Fernsehberichte produziert.
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