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Dass Artus, der in anderen Texten wie uns Wolfram versichert süße Mailuft atmen darf, im Parzivâl-Roman vor dem Hintergrund einer Schneelandschaft auftritt, verleitet den Autor zu einer Reflexion über seine Erzählung, die er als ein aus verschiedenen Stoffen geschneidertes Tuch imaginiert. Diese Arbeit macht deutlich, dass Wolfram in der poetologischen Gewebemetapher auf Erzählstrategien Bezug nimmt, die sich im ganzen Parzivâl-Roman sowie im 'Willehalm' und 'Titurel' verfolgen lassen, die exemplarisch untersucht werden. Dabei erweist sich das Zusammensetzen von Heterogenem als ein rekurrentes Moment der Narration. Die Textinterpretation ermöglicht die Rekonstruktion einer den Wolframschen Dichtungen zugrunde liegenden Poetik, die sich vermutlich gegen das von Horaz postulierte Prinzip der Einheitlichkeit richtet.
About the author
Beatrice Trinca ist Juniorprofessorin für Religionswissenschaft an der Freien Universität Berlin. Zu ihren Arbeitsgebieten zählen Religion und Literatur in der europäischen Kultur des Mittelalters und deren Rezeption in der Neuzeit.
Summary
Dass Artûs, der in anderen Texten - wie uns Wolfram versichert - süße Mailuft atmen darf, im Parzivâl-Roman vor dem Hintergrund einer Schneelandschaft auftritt, verleitet den Autor zu einer Reflexion über seine Erzählung, die er als ein aus verschiedenen Stoffen geschneidertes Tuch imaginiert. Diese Arbeit macht deutlich, dass Wolfram in der poetologischen Gewebemetapher auf Erzählstrategien Bezug nimmt, die sich im ganzen Parzivâl-Roman sowie im 'Willehalm' und 'Titurel' verfolgen lassen, die exemplarisch untersucht werden. Dabei erweist sich das Zusammensetzen von Heterogenem als ein rekurrentes Moment der Narration. Die Textinterpretation ermöglicht die Rekonstruktion einer den Wolframschen Dichtungen zugrunde liegenden Poetik, die sich vermutlich gegen das von Horaz postulierte Prinzip der Einheitlichkeit richtet.