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Anthroposophie und Nationalsozialismus. Weleda und WALA - die anthroposophischen Arzneimittelfirmen 1933-1945

German · Hardback

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Wie verhielten sich Weleda und WALA gegenüber dem Regime des Nationalsozialismus? Wie hoch war der Preis, den die beiden Firmen für ihr Überleben zahlten? Der Band stellt erstmals die Geschichte der mittlerweile weltweit tätigen anthroposophischen Pharmazie- und Kosmetikunternehmen zwischen 1933 und 1945 dar. Im ersten Teil geht es um die Reaktion der Weleda auf die politische Bedrohung im Spannungsfeld zwischen Anpassung und Resistenz sowie die Auseinandersetzungen mit Ministerien und Parteistellen. Aufgezeigt werden auch ihr Bemühen um kriegswichtige Aufträge sowie die Kontakte nach Dachau. Der zweite Teil widmet sich Rudolf Hauschkas Laborgründungen, seiner Tätigkeit in den Gnadenwalder Kuranstalten sowie seinen Kontakten zu einigen hochrangigen Vertretern des Regimes. Auch seine Inhaftierung, seine Vitaminforschung, Elixierproduktion und seine Tätigkeit im homöopathischen Krankenhaus Höllriegelskreuth werden thematisiert.

About the author

Peter Selg, Prof. Dr. med., unterrichtet medizinische Anthropologie und Ethik (Alfter, Witten/Herdecke). Er leitet das Ita Wegman Institut und ist Mitglied der Goetheanumleitung (Schweiz).
Susanne H. Gross ist Historikerin und forscht zu jüdischen Opfern des Nationalsozialismus. Zudem ist sie Mitarbeiterin im Ita Wegman Archiv.
Matthias Mochner ist Historiker und freier Journalist. Er hat zu Leben und Werk von Paul Schatz, zur biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise und zur organischen Architektur publiziert.

Summary

Mehr als die Hälfte der deutschen chemisch-pharmazeutischen Unternehmen wurden bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs durch die NS-Behörden geschlossen. Es kam zu Eingriffen in viele Betriebe, die den Kernbestand der unternehmerischen Verfügungsrechte bedrohten und im Kontext der nationalsozialistischen Wirtschafts-, Medizin- und Rüstungspolitik standen. Insbesondere nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs nahmen die Regularien massiv zu. Nicht nur die Eliminierung der als «sinnlos» und «nutzlos» apostrophierten, «nicht kriegswichtigen», oftmals naturheilkundlichen Arzneimittel, sondern auch die «effiziente Bereinigung» des gesamten Arzneimittelmarktes, verbunden mit einer selektiven Abgabe von knappen Rohstoffen, wurden gesundheits- und wirtschaftspolitisch verfolgt. Wie verhielten sich die anthroposophischen Arzneimittelhersteller Weleda und WALA in dieser Situation? Welchen Weg gingen sie zwischen Anpassung und Resistenz, Bemühungen um «kriegswichtige» Aufträge und Bewahrung der eigenen Identität?

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