Description
Product details
Authors | Simone Buchholz |
Publisher | Suhrkamp |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 08.10.2024 |
EAN | 9783518474426 |
ISBN | 978-3-518-47442-6 |
No. of pages | 218 |
Dimensions | 131 mm x 209 mm x 22 mm |
Weight | 338 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Tod, Liebe, Flugzeugabsturz, Korfu, Inseln, Endzeit, Untote, Raymond Chandler, Lost, Überlebensstrategie, Deutscher Krimipreis 2019, Anomalie, Philip Marlowe, Unsterblich sind nur die anderen, Insel-Touristen, Final Destination, ST 5442, ST5442, Friedrich-Glauser-Preis 2019 |
Customer reviews
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Zwiegespalten
Zuerst muss ich sagen, dass mich das Buchcover von "Nach uns der Himmel" von Simone Buchholz sehr angesprochen hat. Auf der einen Seite ist es vielleicht eher schlicht gestaltet, auf der anderen Seite macht es auf jeden Fall auch neugierig auf den Inhalt.
Ich kann direkt sagen, dass mich das Buch etwas zwiegespalten zurückgelassen hat.
Der erste Teil des Buches setzte genau an meinem Eindruck an, den ich nach Lesen des Klappentextes gewonnen habe: eine mitreißende Handlung mit einer spannenden Protagonisten, denen man gerne folgt.
Der Schreibstil der Autorin schafft es, Bilder im Kopf der Leser zu erzeugen.
Nach ca. der Hälfte des Buches änderte sich allerdings irgendwas. Mir wurde die Handlung und auch die weitere Charaktergestaltung einfach zu "platt" und einfach gestrickt. Das war sehr schade, da der erste Eindruck so gut gewesen war und dann die Ernüchterung umso mehr einsetze.
Damit ist es insgesamt kein schlechtes Buch, aber leider auch kein wirklich gutes mehr. -
Nicht schlecht, aber Potential verschenkt...
„Nach uns der Himmel“ von Simone Buchholz hat mich am Anfang wirklich gepackt und ich habe die ersten Seiten in einem Zug gelesen. Das erste Drittel des Romans hat das gehalten, was der Klappentext versprach – starke Charaktere und eine mitreißende Story, die mich wirklich gefesselt hat.
Allerdings wurde die Handlung danach zunehmend abstruser, was mir nicht sonderlich gut gefallen hat. Viele war einfach total weit hergeholt und total absurd. Ich bin eher ein Fan von realistischen Erzählungen, und die Wendung hin zu fiktiveren Elementen war nicht ganz mein Fall. Schade fand ich auch, dass die anfangs so feinfühlig beschriebenen Charaktere später nicht weiter ausgebaut wurden. Da habe ich das Gefühl, dass Buchholz hier einiges an Potential verschenkt hat. Trotz allem könnte es für Leser, die solche unerwarteten Fantasiewendungen lieben, genau das Richtige sein. -
Eine Art fantastische Geistergeschichte
Am Ehesten lässt sich dieser Roman als eine Geistergeschichte einstufen. Die acht Romanfiguren befinden sich auf einem Ferienflug auf eine griechische Insel. Nach Turbulenzen landet das Flugzeug. Oder etwa doch nicht und es ist abgestürzt und die acht befinden sich in einer Art Zwischenwelt? Denn ihr Aufenthalt auf der Insel wird zusehends abstruser. Für die Inselbewohner sind sie anscheinend gar nicht da, sie selbst tun unsinnige Dinge, wie z.B. untereinander anbandeln, ihre Umgebung schrumpft zusammen. Für zusätzliche Verwirrung sorgt ein zweiter Handlungsstrang, der sich im Wesentlichen in Los Angeles abspielt zwischen einem Ich-Erzähler und seiner Chefin. Er lässt sich erst nach und nach einordnen. Am Ende werden beide Erzählstränge zusammengeführt, und das auch noch unter gelungener Zuhilfenahme der griechischen Mythologie.
Auf die Geschichte muss man sich einlassen können. Dann jedoch macht es direkt Freude, sie zu lesen, zumal manch schönes Wortspiel eingearbeitet ist. -
Happy End mal anders
Acht Personen finden sich nach einer turbulenten Anreise in einem griechischen Urlaubsort ein, aber irgendetwas ist seltsam… Die Einheimischen sind seltsam unbeteiligt und nehmen die Touristen immer weniger wahr, je weiter die Geschichte fortschreitet. Dazu kommen Schwierigkeiten, sich weiter vom Ferienort wegzubewegen und seltsame Gedächtnislücken.
Im Laufe der Zeit treffen die Reisenden zusammen, Konflikte zeigen und lösen sich, neue Beziehungskonstellationen entfalten sich, während die Handlung immer surrealer wird. Ein zweiter Erzählstrang spielt an einem ganz anderen Ort, wo ein Ich-Erzähler seiner Chefin erklären muss, wie es zu einem großen Fehler in seiner Arbeit kommen konnte. Wie die beiden Stränge zusammenhängen, wird erst nach und nach klar. Mehr darf ich jetzt nicht verraten, um nicht zu spoilern. Ich habe aber schon relativ früh geahnt, worauf das Ganze so in groben Zügen hinausläuft.
Der Blickwinkel springt zwischen den acht Reisenden hin und her. Mal bleibt er länger bei einem oder zwei Menschen hängen, mal wechselt die Perspektive mehrfach auf einer Seite. Die Autorin nutzt hier häufig Erlebte Rede, wechselt zwischen kurzen, knappen und Bandwurmsätzen. Der Stil ist sehr lebendig, mit einem gewissen Wortwitz und Humor. Panik „fliegt ins Gesicht“, Menschen „zittern Treppen runter“. In gewandte, elegante Sätze knallt plötzlich ein einzelnes, grobes Wort. Hierfür gibt es auf jeden Fall ein paar Punkte.
Die Charaktere der „älteren“ Erwachsenen fand ich trotzdem ein bisschen schwach, mir fiel es bis zuletzt schwer, Annike und Sara voneinander zu trennen. Am sympathischsten und interessantesten waren Heidi und Vincent – dass eine junge Frau und ein Teenager eine solch innige Verbindung entwickeln, ist ungewöhnlich und hat mir gefallen.
Aus meiner Sicht hätten Heidi und Vincent ein ganzes Buch für sich verdient. Ihre Geschichte habe ich sehr gern verfolgt. Die übrige Handlung war mir aber doch ein bisschen zu abgedreht. Anfangs war alles noch einigermaßen subtil, aber dann fragt man sich, ich zitiere mal Vincent: „Warum vögeln die Erwachsenen alle durcheinander?“ (S. 180) und sind jetzt alle tatsächlich glücklich und zufrieden?
Deshalb fällt meine Bewertung etwas durchwachsen aus, aber kurzweilig und unterhaltsam war „Nach uns der Himmel“ auf jeden Fall dennoch. -
Misteriös
Ich habe bereits das ein oder andere Buch von Simone Buchholz gelesen- ich mag ihre Kriminalromane und die Art, wie sie schreibt, daher habe ich mich über dieses Buch jetzt besonders gefreut und ich bin auch nciht enttäuscht worden.
Das Buch ist, meiner Meinung nach, anders als die Bücher, die ich bisher von ihr gelesen habe.
Alles startet mit einem spannendem Szenario- ein Flug nach Griechenland, das Flugzeug kommt in Turbulenzen und der erste Landeversuch missglückt. Die Beschreibungen hier sind schon sehr realistisch und ziehen einenj gleich in die Geschichte.
Die Stimmung im Buch ist seltsam bedrückt unter denReisenden, sie alle irgendwie miteinander verbunden sind. Die Ereignisse werden währenddessen immer misteriöser und auch surrealer- der Himmel verdunkelt sich komplett, die Erinnerungen der ProtagonistInnen verschwinden langsam.
Am Anfang denkt man, das Buch werde leichte Lektüre und einfach zu deuten. Wenn man sich jedoch darauf einlässt erkennt man auch eine tiefere Metapher und mehr Schichten als zu beginn vermutet. -
Außergewöhnliche und leichtfüßige Story
Ich kannte Simone Buchholz bisher noch nicht. Aber die Leseprobe hat mich schnell begeistert, so dass ich unbedingt wissen wollte, wie diese ungewöhnliche Geschichte weitergeht.
Das Buch startet in einem Flugzeug und bereits hier entfaltet sich der erzählerische Charme mit wunderschönen Sätzen wie „Das Kabinenpersonal kann einem immer irgendwie leidtun wegen der vielen festgeschnallten Menschen mit ihren Gesichtern und Blicken und den ganzen Geschichten hinter der Stirn.“. Der Flug gestaltet sich turbulent und mit einigen Komplikationen.
Dennoch können die 8 Hauptcharaktere irgendwann ihren Urlaub auf einer griechischen Insel antreten. Während der freien Tage kommt es schnell immer wieder zu kleinen, kuriosen Begebenheiten, die ahnen lassen, dass etwas nicht stimmt.
Außerdem wird regelmäßig eine parallele Geschichte in Los Angeles eingeschoben, die einen zu Beginn mit großen Fragezeichen zurücklässt, aber nach und nach Sinn ergibt und sich in die Erzählung einfügt.
„Nach uns der Himmel“ ist mit 221 Seiten kein Wälzer und liest sich wirklich schnell und mühelos. Ich hatte vorm Lesen aufgrund der Kürze des Buches Sorge, ob man 8 Charakteren genug Tiefe verleihen kann und ob ich bei 8 Charakteren den Überblick behalten kann. Diese Sorge war jedoch unbegründet. Die Figuren und ihre Geschichten waren mir schnell vertraut und sind wirklich schön gezeichnet. Im späteren Verlauf musste ich mich manchmal konzentrieren, um die einzelnen Konstellationen der Menschen im Blick zu behalten. Das gehört aber durchaus sinnvoll zum Verlauf der Geschichte.
Das Buch bekommt eine klare Empfehlung von mir. Trotz des schweren Themas fliegt die Geschichte ganz leicht an einem vorbei und lässt die Lesenden keineswegs schwermütig zurück. Ich musste zwischendurch sogar immer wieder schmunzeln. Vor allem sprachlich ist es wirklich eine wahre Freude. Viele Sätze sind mit viel Witz und Finesse formuliert. Kleine flinke Einwürfe, wie "Wenn man wo sein möchte, muss man erst hin, also los..." haben mir großen Spaß beim Lesen bereitet. Insgesamt empfand ich den Roman eher als leichte Kost für zwischendurch, der einen durchaus emotional berührt aber nicht bis ins Mark erschüttert. -
Nur ein normaler Urlaub oder doch mehr?
Das Cover gefällt mir sehr gut mit den acht Ausschnitten, die wahrscheinlich die Flugzeugpassagiere darstellen, und dem Blick auf das Meer aus der Vogelperspektive. Mit dem gelben Hintergrund wirkt es insgesamt sehr harmonisch.
Der Roman dreht sich um acht Menschen, die Urlaub auf einer Insel machen wollen, aber vielleicht steckt mehr dahinter, als man zunächst denkt. Die acht Charaktere sind vielschichtig und haben alle ihre eigenen Probleme und Sorgen, die im Laufe des Romans beleuchtet werden.
Alles in allem ein Buch, in dem viel zwischen den Zeilen passiert und das jeder anders wahrnehmen kann, was mir sehr gut gefallen hat, je nachdem, wie man die Worte innerhalb und außerhalb des Buches versteht. Obwohl es ein relativ kurzes Buch ist, hat es mich emotional angesprochen.
Denn ist die Realität nicht nur das, was wir für die Wirklichkeit halten?
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