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In seiner Dürer-Monografie von 1905, die hier ediert wird, entwickelt Wölfflin eine Anleitung zum Sehen und Erkennen der neuen künstlerischen Möglichkeiten in der Malerei und Grafik des Künstlers. Wölfflin legt in seinem Dürer-Buch neue Möglichkeiten der Beschreibung dar. Dazu baute er das vergleichende Sehen und die differenzierte Beschreibung der Form zu einem Instrument der Analyse aus. Wölfflin definiert die neuen Ausdrucksmöglichkeiten Dürers in den unterschiedlichen Techniken Zeichnung, Malerei, Kupferstich und Holzschnitt. Seine Formanalysen liefern der Dürer-Forschung bis heute wichtige Anregungen. Für das Fach Kunstgeschichte entwickelte Wölfflin mit seiner Arbeit das vielfach verwendbare Instrument der analytischen Beschreibung, die von der Untersuchung der Form zu Begriffen führt. Der lebenslange freundschaftliche Wettbewerb von Wölfflin mit Erwin Panofsky über ihre Dürer-Arbeiten ist für die Rezeptionsgeschichte besonders wichtig.In der Einleitung analysiert Oskar Bätschmann die Entstehung, die historischen Voraussetzungen, die Methode und die Rezeption der Arbeit. Die Ausgabe ist von einem kritischen Kommentar von Elena Filippi und Christine Grundig begleitet.
About the author
Tristan Weddigen ist Professor für Kunstgeschichte der Neuzeit an der Universität Zürich und Direktor an der Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Rom.
Oskar Bätschmann ist Professor emeritus für Kunstgeschichte der Neuzeit und der Moderne an der Universität Bern.
Joris van Gastel ist Privatdozent am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich und als Forscher am Consejo Superior de Investigaciones Científicas (CSIC) in Madrid tätig.
Elena Filippi war Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt Heinrich Wölfflin – Gesammelte Werke.
Christine Grundig ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich und Koordinatorin des Digital History Lab.
Teresa Ende ist wissenschaftliche Projektmitarbeiterin an der Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte in Rom sowie freischaffende Kunsthistorikerin.
Summary
In seiner Monografie von 1905 entwickelt Heinrich Wölfflin eine Anleitung zur kunsthistorischen Anschauung der Malerei und Grafik des deutschen Renaissancekünstlers Albrecht Dürer. Die prägnanten Formanalysen, aus denen Wölfflin ästhetische Begriffe ableitet, stellen einen Ausgangspunkt für seine Kunstgeschichtlichen Grundbegriffe von 1915 dar.
Oskar Bätschmann analysiert in seiner Einleitung die Entstehung, die historischen Voraussetzungen und die Methode des Buches. Für dessen Rezeption spielt der freundschaftliche Wettbewerb mit Erwin Panofskys eigener Dürer-Forschung eine wichtige Rolle. Die Edition wird von einem historisch-kritischen Kommentar Elena Filippis begleitet sowie ergänzt von umfangreichem Archivmaterial, das Christine Grundig zusammengestellt hat. Die weitere redaktionelle und wissenschaftliche Bearbeitung besorgte Teresa Ende.