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Akademische Wissenskulturen - Praktiken des Lehrens und Forschens vom Mittelalter bis zur Moderne

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Seit mehr als zwei Jahrzehnten haben sich in der Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte die Konzepte einer Wissensgeschichte sowie der Erforschung historischer Wissenskulturen etabliert. Dabei sind wichtige theoretische und methodische Ergebnisse erarbeitet worden, an die der vorliegende Band anschliesst. Er stellt Ansätze in den Vordergrund, die nach den Praktiken des Wissens und ihrer jeweiligen Deutung durch Zeitgenossen fragen. Dieser Zugriff erlaubt, die Transformationen historischer Wissensbestände und Expertenkulturen genauer zu beschreiben und etablierte Periodisierungen zu prüfen und zu präzisieren. Die Beiträge des Bandes thematisieren verschiedene Praktiken des Lehrens und Forschens von der spätmittelalterlichen Universität bis zu modernen technischen Expertenkulturen. Die Einbettung akademischer Praktiken in verschiedene Umwelten und die durch diese bedingte stete Notwendigkeit akademischer Selbstdefinition werden dabei ebenso beleuchtet wie die Nutzung von Texten, Bildern und Raumarrangements in diesem Kontext. In zwei einander ergänzenden Schwerpunkten untersuchen die Beiträge sowohl Prozesse der wiederholten Abgrenzung akademischer Wissenskulturen als auch die enge Verstrickung akademischer Eliten in politische und gesellschaftliche Transformationen. Im Blick auf Verschiebungen, Transformationen und Neudeutungen wissensbezogener Praktiken treten Dynamiken der Selbstpositionierung von Gelehrten in vormodernen und modernen Gesellschaften deutlich hervor.

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Martin Kintzinger ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Westfälische Wilhelms-Universität Münster.

Summary

Seit mehr als zwei Jahrzehnten haben sich in der Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte die Konzepte einer Wissensgeschichte sowie der Erforschung historischer Wissenskulturen etabliert. Dabei sind wichtige theoretische und methodische Ergebnisse erarbeitet worden, an die der vorliegende Band anschliesst. Er stellt Ansätze in den Vordergrund, die nach den Praktiken des Wissens und ihrer jeweiligen Deutung durch Zeitgenossen fragen. Dieser Zugriff erlaubt, die Transformationen historischer Wissensbestände und Expertenkulturen genauer zu beschreiben und etablierte Periodisierungen zu prüfen und zu präzisieren. Die Beiträge des Bandes thematisieren verschiedene Praktiken des Lehrens und Forschens von der spätmittelalterlichen Universität bis zu modernen technischen Expertenkulturen. Die Einbettung akademischer Praktiken in verschiedene Umwelten und die durch diese bedingte stete Notwendigkeit akademischer Selbstdefinition werden dabei ebenso beleuchtet wie die Nutzung von Texten, Bildern und Raumarrangements in diesem Kontext. In zwei einander ergänzenden Schwerpunkten untersuchen die Beiträge sowohl Prozesse der wiederholten Abgrenzung akademischer Wissenskulturen als auch die enge Verstrickung akademischer Eliten in politische und gesellschaftliche Transformationen. Im Blick auf Verschiebungen, Transformationen und Neudeutungen wissensbezogener Praktiken treten Dynamiken der Selbstpositionierung von Gelehrten in vormodernen und modernen Gesellschaften deutlich hervor.

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