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Wenn im alten Griechenland die Krieger in die Schlacht zogen, dann riefen die Mütter ihren Söhnen zu, sie sollten entweder mit dem Schild oder auf dem Schild zurückkommen, aber nicht ohne. Sie sollten also entweder siegen oder sterben.
Die Kapitulation galt als unehrenhaft, auch wenn sie häufig vorkam. Denn auch unterlegene Soldaten wollen weiterleben. Aber wie stellt man es an, eine Schlacht oder einen Krieg zu verlieren und trotzdem zu überleben? Dieser Kunst der Niederlage ist dieses Buch gewidmet. Es handelt vom Aufhören im Kriege, von der Dialektik zwischen soldatischer Ehre und Überlebenstrieb und von der Wechselwirkung zwischen den Bedingungen, die der Sieger stellt, und der Bereitschaft des Verlierers, sie zu akzeptieren. Die Kapitulation stellt eine Kulturtechnik dar, die sich über die Jahrtausende der menschlichen Geschichte wandelte und nicht zuletzt von gesellschaftlichen Entwicklungen und Veränderungen in der Waffentechnik abhing. Holger Afflerbach zeichnet diese Wandlungen nach und entwirft dabei eine neue Sicht auf die Geschichte des Krieges von der Steinzeit bis zur Gegenwart.
List of contents
I. Die Kunst der Niederlage - eine Geschichte derKapitulation
II. Die Kapitulation und ihre Symbolik
III. Gnadenlose Kämpfe in vorgeschichtlicher Zeit
IV. Die Anfänge organisierter Kriege - und wie sie für den Verlierer endeten
V. Siegen oder Sterben - wie Kämpfe in der Antike endeten
VI. Sterben oder kapitulieren - Wie sich im Mittelalter Regeln für dieKapitulation herausbildeten
VII. Vom Helden zum Soldaten - Die Kapitulation in der frühen Neuzeit
VIII. Mit wehender Fahne untergehen? Niederlage und Kapitulation im Seekrieg
IX. Verbriefte Rechte des Verlierers versus totalerKrieg: Die Kapitulation in Kriegen des 19. und 20. Jahrhunderts
X. Ein "postheroisches" Zeitalter? Die Kunst der Niederlage im Krieg derGegenwart
XI. Die Hölle humanisieren? Die Kunst der Niederlage in der europäischenGeschichte
Anmerkungen
Verzeichnis der in den Anmerkungen abgekürzt zitierten Literatur
Personenregister
About the author
Holger Afflerbach, geboren 1960 in Düsseldorf, Studium der Geschichte in Düsseldorf und Neapel. Stipendiat der Alexander-von-Hulboldt-Stiftung. Er ist Professor of Central European History an der University of Leeds.
Summary
Wenn im alten Griechenland die Krieger in die Schlacht zogen, dann riefen die Mütter ihren Söhnen zu, sie sollten entweder mit dem Schild oder auf dem Schild zurückkommen, aber nicht ohne. Sie sollten also entweder siegen oder sterben.
Die Kapitulation galt als unehrenhaft, auch wenn sie häufig vorkam. Denn auch unterlegene Soldaten wollen weiterleben. Aber wie stellt man es an, eine Schlacht oder einen Krieg zu verlieren und trotzdem zu überleben? Dieser Kunst der Niederlage ist dieses Buch gewidmet. Es handelt vom Aufhören im Kriege, von der Dialektik zwischen soldatischer Ehre und Überlebenstrieb und von der Wechselwirkung zwischen den Bedingungen, die der Sieger stellt, und der Bereitschaft des Verlierers, sie zu akzeptieren. Die Kapitulation stellt eine Kulturtechnik dar, die sich über die Jahrtausende der menschlichen Geschichte wandelte und nicht zuletzt von gesellschaftlichen Entwicklungen und Veränderungen in der Waffentechnik abhing. Holger Afflerbach zeichnet diese Wandlungen nach und entwirft dabei eine neue Sicht auf die Geschichte des Krieges von der Steinzeit bis zur Gegenwart.