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Zwei unter römischer Macht erblühte Küstenstädte wurden am 24. August des Jahres 79. n.Chr. Opfer einer Naturkatastrophe. Eine Tragödie für die Betroffenen, ein Fenster für die Nachwelt von unschätzbarem Wert. Das Spektrum des Erhaltenen ist homogen, vom einfachen Gebrauchsgegenstand bis zu Meisterwerken künstlerischen Schaffens, vom einzelnen Gebäude bis hin zur Gesamtanlage der ummauerten Stadt. In den zurückliegenden 250 Jahren wurden nur etwa zwei Drittel der Stadtfläche ausgegraben. Aber schon das zu erhalten, stellt die italienische Kulturbehörde vor eine ungeheuere Aufgabe. Zum Zeitpunkt des Infernos war der Gipfel des Monstervulkans etwa doppelt so hoch wie heute. Seitdem fanden 30 weitere Eruptionen statt. Die letzte, im Jahre 1944, verlieh ihm die heutige Gestalt. Die Gipsausgüsse der im Schmerz verkrümmten Körper wirken wie eine Momentaufnahme des grauenvollen Geschehens. Eine totbringende Wolke aus Asche, Lava und heißen Gasen, gefolgt von einem dichten Regen aus Bimssteinen und Gesteinsbrocken, hüllte die Stadt ein, brachte die Dächer zum Einsturz, blockierte die Fluchtwege. Die Zurückgebliebenen hatten keine Chance. Sie erstickten, verglühten oder wurden von herabstürzenden Gebäudeteilen erschlagen. Das Leben in Pompeji erlosch an einem einzigen Tag in der apokalyptischen Urgewalt eines Berges, den die Bewohner als völlig harmlos erachtet hatten, wie alle anderen. Was wir betrachten können, ist eine von Zufällen geprägte Hinterlassenschaft. Sie ist nicht wirklich repräsentativ für das, was die Stadt für ihre Bewohner darstellte und keinesfalls ein Spiegel der Zeit. Aber in den Bildwerken blieben, einem Wunder gleich, wertvolle Fragmente der pompejanischen Geisteswelt und des realen Geschehens erhalten.