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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: keine, Universität Bielefeld, Veranstaltung: Sozialisationsforschung, 2 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit stellt verschiedene Theorien dar, die es versuchen, die geschlechtsspezifische Sozialisation oder besser: die Entstehung der Geschlechtstypisierung zu erklären. Hier wären zunächst die biologischen Ansätze, deren Hauptthese darin besteht, dass biologische Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Personen ursächlich verantwortlich für die Ausbildung geschlechtsspezifischer Verhaltensweisen sind. Im Anschluss folgt die Darstellung der Geschlechtstypisierung aus psychoanalytischer Sicht nach Freud, für den die ödipale Situation und deren Zerschlagung um Fall des Jungen oder ihrer Verdrängung im Fall des Mädchens den Grundstein für geschlechtstypische Verhaltensweisen legen. Die sozialen Lerntheorien vertreten die These, dass Kinder Verhalten beobachten, speichern und bei entsprechender Motivation (z. B. Bekräftigung) das beobachtete Verhalten wiederholen. Demnach ist also die soziale Umwelt für das Verhalten der Kinder verantwortlich. Vor allem die Eltern dienen hier oft als Modell.
Die bislang erwähnten Ansätze gehen alle mehr oder weniger von einem passiven umweltdeterminierten Organismus aus, der nur verarbeitet, was ihm von außen durch die soziale Umwelt näher gebracht wird. Die kognitiven Entwicklungstheorien gehen im Gegensatz dazu von einem aktiven Organismus aus, der durch Konfrontation mit der Umwelt eine Vorstellung von der Welt entwickelt, während er gleichzeitig seine kognitiven Strukturen weiterentwickelt, seine Vorstellung der Welt immer wieder aktualisiert und höhere Kognitionsniveaus erreicht. Die Selbstkategorisierung, also das bewusste Wahrnehmen, welchem Geschlecht man zugehörig ist, spielt in diesen Theorien einen zentrale Rolle.