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»Was geschieht, wenn Lücken des Erinnerns, Ängste und Verleugnung die Gegenwart bestimmen?«
Der Journalist Benedikt bekommt nach dem Studium keinen Fuß in die Tür und wird schließlich Kommunikationsberater eines populistischen Politikers. Diese neue Aufgabe führt ihn so stark in die Nähe eines reaktionären Lagers, dass er sich von den Frauen in seinem Leben, seiner Partnerin Marianne, seiner Schwester Agnes und seiner Mutter Edith, fragen lassen muss, wo er eigentlich steht. Was treibt ausgerechnet ihn, Sohn liberaler und antiautoritärer Erziehung, dorthin, und was hat das mit der unbewältigten Trauer und Verleugnung der Wirklichkeit zu tun, Familienmustern, die seit Jahrzehnten totgeschwiegen werden?
Die Antwort darauf führt nach Herzach, den Ort im Bayerischen, wo Benedikt die Sommerferien seiner Kindheit verbracht hat, und zu der Fischerei, die seit Generationen in Familienbesitz ist - und wo jetzt alles den Bach hinuntergeht. In welche Fußstapfen wird er treten, wo doch alles wiederkehrt, nur in anderer Gestalt - von Ewigkeit zu Ewigkeit, wie seine Großmutter sagen würde?
About the author
Donata Rigg
wurde 1976 in Konstanz geboren. Sie studierte Theaterwissenschaft/Kulturelle Kommunikation, Neuere deutsche Literatur und Philosophie und am Deutschen Literaturinstitut. Sie hat u. a. zwei Romane veröffentlicht und lebt in Berlin.
Claudia Klischat,
geboren 1970 in Wolfratshausen, studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Sie veröffentlichte u. a. einen Erzählband und zwei Romane. Sie lebt in München.
Additional text
»Vielschichtig und detailreich, liefert der 600-Seiten-Roman ein aktuelles Stimmungsbild und einen tiefen Einblick in die Seelen der Menschen im Land.«
Report
»Nun kommt es nicht alle Tage vor, dass Autorinnen ein gemeinsames Romanprojekt veröffentlichen. Rigg und Klischat arbeiteten sechs Jahre lang an ihrem Roman, der äußerst dicht und materialgesättigt ist. Dabei gelang es den Autorinnen, ihre Figuren mit glaubhafter Psychologie und jeweils ganz eigener Sprache zu entwerfen. Dialekte und Soziolekte prägen die unterschiedlichen Charaktere; sie wirken da besonders überzeugend, wo sie sich in eigenen Widersprüchen verheddern. [...] Bemerkenswert ist, dass der ganze Roman wie aus einem Guss wirkt: Nirgendwo wird lesbar, dass der Text aus zwei Federn stammt.« Marlen Hobrack Der Freitag 20240927