Description
Product details
Authors | Leïla Slimani |
Assisted by | Amelie Thoma (Translation) |
Publisher | Luchterhand Literaturverlag |
Original title | Chanson douce |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 21.08.2017 |
EAN | 9783630875545 |
ISBN | 978-3-630-87554-5 |
No. of pages | 224 |
Dimensions | 142 mm x 220 mm x 21 mm |
Weight | 399 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
Familie, Mord, Paris, Frankreich, Kinder, Familienleben, Belletristik in Übersetzung, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Seelenleben, Prix Goncourt, nanny, Kinderfrau, Französischer roman, Dann schlaf auch du Film Ende |
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Über Kindsmord und Klassengesellschaft
Roman oder Thriller? Die Einordnung des Buches in ein Genre ist nicht eindeutig, weshalb es aber eine breite Leserschaft faszinieren wird. Anfang und Ende deuten auf einen Thriller – eine „Nounou“, wie die Kinderfrau in französischen Familien genannt wird, ermordet die von ihr gehüteten zwei Kinder ihrer Arbeitgeber, die untersuchende Kommissarin führt akribische Ermittlungen. Die Spannung zu erfahren, wie es zu der furchtbaren Tat Louises gekommen ist, bleibt durchweg aufrechterhalten. Im Fokus und auf einen (tragischen) Roman hindeutend steht aber auch das Thema Klassengesellschaft/-gegensätze. Louise entstammt einer bildungsfernen Schicht, bekam früh ein ungewolltes Kind, führte bis zur Witwenschaft eine lieblose Ehe, hat für die Schulden ihres Mannes aufzukommen, ist nicht in der Lage, sich mit Behörden u.ä. auseinanderzusetzen. Ihre Arbeitgeber hingegen sind erfolgreich als Musikproduzent bzw. Rechtsanwältin. Vor allem Myriam entspricht dem Bild einer typischen französischen Frau – Karriere im Beruf, ermöglicht durch die Stütze einer im Hintergrund wirkenden Tagesmutter. An Louises minderer sozialer Herkunft stören sie sich zusehends, würden sie, die doch eigentlich unentbehrlich für sie ist, sogar gerne wieder loswerden. In chronologischer Folge werden die Monate von Louises Tätigkeit als Nounou geschildert, unterbrochen durch kurze Einschübe dritter Personen, die Kontakt zu ihr hatten und vielleicht ein Puzzleteil bei der Suche nach dem Tatmotiv liefern. Auf jeden Fall wird der Leser in die Lage gesetzt, sich ein umfassendes Bild von der Täterin und ihrem möglichen Motiv zu machen. Das Buch ist wirklich lesenswert und wurde zu Recht im letzten Jahr mit dem Prix Goncourt, einem renommierten französischen Literaturpreis für das beste erzählerische Werk des Jahres in französischer Sprache, ausgezeichnet.
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