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Novellen, die vom Zustand jener Unglücklichen erzählen, denen das Bewußtsein ein besonderes Verhängnis war. Novellen über Nietzsches Wahnsinn, die Goebbels-Kinder, den rätselhaften Freitod von Kleist und Henriette Vogel, den Nihilisten Alfred Seidel, der, kaum neundzwanzig Jahre alt, in einer Erlanger Nervenklinik endete, und über eine Jüdin, die mit einem SS-Mann, ihrem Mörder, spazierengeht.
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About the author
Hartmut Lange, 1937 in Berlin-Spandau geboren, studierte an der Filmhochschule Babelsberg Dramaturgie. 1960 erhielt er eine Anstellung als Dramaturg am Deutschen Theater in Ostberlin. Von einer Reise nach Jugoslawien kehrte er nicht in die DDR zurück. Er ging nach Westberlin, arbeitete für die Schaubühne am Halleschen Ufer, für die Berliner Staatsbühnen und am Schiller- und am Schloßpark-Theater. Lange schreibt Dramen, Essays und Prosa. 2003 wurde er für sein Werk mit dem Italo-Svevo-Preis ausgezeichnet.
Report
"Diese flüchtigen Gestalten auf der Suche nach einer verlorenen Erinnerung, diese gefallenen Engel, sind verwandt mit den Protagonisten aus den Filmen eines anderen Deutschen: Wim Wenders." (Nouvelles)
"Hartmut Lange bewegt sich mit verwirrender Gelassenheit in der phantastischen Welt dieser Geschichte, der unter dem Titel Die Waldstein-Sonate zusammengefaßt fünf Novellen mit tragischen Schicksalen folgen. Eine Mischung aus Wahrheit und Dichtung, aus Traum und Geschichte, ein Spiel mit Zeit und Raum, um eine - allerdings glaubwürdige - Welt zu erschaffen: Dies ist das Ergebnis, zu dem Hartmut Lange durch die Magie des Stils gelangt. Nie überspannte er den Ton, nie geriet er ins Tragische und schon gar nicht ins Phantastische. Diese Wesensart, diese Verhaltenheit sind äußerst wirkungsvoll und lassen zugleich einen großen Schriftsteller erkennen." (Le Monde de la Musique)
"Ein Stil, der durch Einfachheit besticht, und ein äußerst klangreiner Ton - so, wie man es von Schubert sagen könnte - kennzeichnen die beiden Werke von Hartmut Lange. Es ist lange her, daß mich eine Rede- und Erzählkunst mit so großer Freude und Intensität erschauern ließ: Zwischen den Seiten von Lange, die fest und durchscheinend sind wie der Bernstein der Ostsee, klingt eine goldene und dunkle Melodie der Ewigkeit." (La Libre Belgique)
"Ein Buch, mit dem man nach dem Lesen noch lange nicht fertig ist." (Hannoversche Allgemeine Zeitung)
"Die fünf Novellen dieses Bandes zählen ohne Zweifel zu den wenigen Höhepunkten der schönen deutschen Literatur nach 1945. Gerade die extremen Stoffe zeigen, daß der Staub der Zeit abgestreift sein muß, wenn das Wagnis des Vollkommenen gelingen soll." (Deutsche Monatshefte)