Fr. 34.50

17 Bde.: Die Geschichte der Empfindlichkeit: Homosexualität und Literatur. Bd.1 - Polemiken

German · Hardback

Shipping usually within 3 to 5 weeks

Description

Read more

Auch im 2. Teil von 'Homosexualität und Literatur' fragt Fichte nach der ethischen Verantwortung im poetischen Schreiben und nach dem Zusammenhang von erotischer und literarischer Entwicklung.
Kann nicht die Was auch als erster großer Liebesroman der Weltliteratur, als Liebesgeschichte zwischen Patroklos und Achilleus gelesen werden? Hat Luther in seiner gewaltigen Bibelübersetzung nicht auch mit der bigotten Sprache angeblicher Nächstenliebe das Fundament für Rassenpogrome gelegt? Erkennt man in Platen nicht auch den ersten Dichter, der die normalen Empfindungen eines Homosexuellen zur Sprache brachte? Und dominiert in Genets Werk nicht auch die Bewunderung für Hitler, die Apologie des KZ?
Die analytische Präzision Fichtes ist in diesen späten Essays (1982 bis 1985) noch gesteigert, die polemische Schärfe im Urteil bleibt dieselbe. In diesem Band kann man auch die wichtige Begegnung mit Hans Henny Jahnn nachlesen, den Fichte als 14jähriger traf und dem er mit »Herrn Pozzi« im 'Versuch über die Pubertät' ein - gewiß strittiges -Denkmal setzte. Gerade dieser Essay ist mehr als nur literarische Analyse. Fichte dokumentiert seine Erlebnisse mit dem orgelbauenden Literaten in narrativer Form; fast könnte man 'Chatterton und Chatterton' als poetisches Verbindungsstück ansehen zwischen dem 'Versuch über die Pubertät' und dem 'Kleinen Hauptbahnhof'. Erzählt wird die Initiation in die Welt der Literatur. Wenn Fichte an Jahnns Chatterton-Analyse die »Mischung aus Entlarvung und Komplizität, Journaille und Poesie« entdeckt, so mag dies auch ein Stück Selbstbeschreibung gewesen sein.
Fichtes Essays liegen hiermit erstmals vollständig vor.

List of contents

Hubert Fichte warnt vor sich. Elf Übertreibungen. Einführung in ein Lesebuch. Der blutige Mann. Sade. Jeder kann der nächste sein. Über Pier Paolo Pasolinis Film Salo. Vaudoueske Blutbaeder. Mischreligioese Helden. Anmerkungen zu Daniel. Casper von Lohensteins Agrippina. Ach des Achs! Anmerkungen zu Daniel Casper von Lohensteins Türkischem . Trauerspiel Ibrahim Bassa. Revolution als Restauration. Jean-Nicolas-Arthur Rimbaud als Ethnologe. Über die Ewe-Stämme von Jakob Spieth. Das Land des Lächelns. Polemische Anmerkungen zu Tristes Tropiques von. von Claude Levi-Strauss. Die Verstellung des Heils. De Instauranda Aethiopum Salute von Pater. Alonso de Sandoval, S.J. 1627. Mein Freund Herodot. Exkurs: Mittelmeer und Golf von Benin. Die Beschreibung afrikanischer . und afroamerikanischer Riten bei Herodot. "Eine versteinerte Zauberstadt". Überlegungen zur Volksausgabe der. Wunderlich-Monographie von Jens Christian Jensen. Der objektive und der subjektive Autor. Anmerkungen zu Henry James'. Washington Square. Wer war Daniel Casper von Lohenstein? Wer war Agrippina? Ansätze zur interdisziplinären Forschung

About the author

Hubert Fichte, geboren 1935 in Perleberg im Bezirk Schwerin, arbeitete in Hamburg als Schauspieler, bevor er ein landwirtschaftliches Studium aufnahm. Seit 1963 lebte er als freier Schriftsteller in Hamburg und wurde u.a. mit dem Hermann-Hesse-Preis und dem Fontane-Preis ausgezeichnet. Er starb 1986.

Summary

Auch im 2. Teil von ›Homosexualität und Literatur‹ fragt Fichte nach der ethischen Verantwortung im poetischen Schreiben und nach dem Zusammenhang von erotischer und literarischer Entwicklung.
Kann nicht die Was auch als erster großer Liebesroman der Weltliteratur, als Liebesgeschichte zwischen Patroklos und Achilleus gelesen werden? Hat Luther in seiner gewaltigen Bibelübersetzung nicht auch mit der bigotten Sprache angeblicher Nächstenliebe das Fundament für Rassenpogrome gelegt? Erkennt man in Platen nicht auch den ersten Dichter, der die normalen Empfindungen eines Homosexuellen zur Sprache brachte? Und dominiert in Genets Werk nicht auch die Bewunderung für Hitler, die Apologie des KZ?
Die analytische Präzision Fichtes ist in diesen späten Essays (1982 bis 1985) noch gesteigert, die polemische Schärfe im Urteil bleibt dieselbe. In diesem Band kann man auch die wichtige Begegnung mit Hans Henny Jahnn nachlesen, den Fichte als 14jähriger traf und dem er mit »Herrn Pozzi« im ›Versuch über die Pubertät‹ ein - gewiß strittiges -Denkmal setzte. Gerade dieser Essay ist mehr als nur literarische Analyse. Fichte dokumentiert seine Erlebnisse mit dem orgelbauenden Literaten in narrativer Form; fast könnte man ›Chatterton und Chatterton‹ als poetisches Verbindungsstück ansehen zwischen dem ›Versuch über die Pubertät‹ und dem ›Kleinen Hauptbahnhof‹. Erzählt wird die Initiation in die Welt der Literatur. Wenn Fichte an Jahnns Chatterton-Analyse die »Mischung aus Entlarvung und Komplizität, Journaille und Poesie« entdeckt, so mag dies auch ein Stück Selbstbeschreibung gewesen sein.
Fichtes Essays liegen hiermit erstmals vollständig vor.

Customer reviews

No reviews have been written for this item yet. Write the first review and be helpful to other users when they decide on a purchase.

Write a review

Thumbs up or thumbs down? Write your own review.

For messages to CeDe.ch please use the contact form.

The input fields marked * are obligatory

By submitting this form you agree to our data privacy statement.