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Der Franzose Gabriel Tarde (1843-1904) war einer der bedeutendsten und originellsten Soziologen seiner Zeit, wurde aber im 20. Jahrhundert weitgehend vergessen. Dieser Sammelband präsentiert Tarde nicht nur als zu Unrecht vernachlässigten Klassiker, sondern zeigt auch das große Potential seiner Soziologie der Differenz für die aktuelle soziologische Theoriebildung. Die internationalen und interdisziplinären Beiträge beschäftigen sich insbesondere mit der Rolle der Nachahmung und der Begehrensströme für das Funktionieren von Gesellschaft und Kultur. Damit schließt der Band an die sich neuerdings entwickelnde Tarde-Diskussion im Umfeld von Poststrukturalismus, Netzwerktheorien und Ästhetik an.
List of contents
Christian Borch/ Urs Stäheli: Einleitung; Tardes Soziologie der Nachahmung und des Begehrens Bruno Latour: Gabriel Tarde und das Ende des Sozialen Ruth Leys: Meads Stimmen; Nachahmung als Grundlage oder Der Kampf gegen die Mimesis Susanne Lüdemann: Die imaginäre Gesellschaft; Gabriel Tardes anti-naturalistische Soziologie der Nachahmung Éric Alliez: Die Differenz und Wiederholung von Gabriel Tarde Friedrich Balke: Eine frühe Soziologie der Differenz; Gabriel Tarde Jean-Philippe Antoine: Tardes Ästhetik; Kunst & Kunst oder Die Erfindung des sozialen Gedächtnisses Peter-Ulrich Merz-Benz: Die "Formel" der Geschichte; Ferdinand Tönnies, Gabriel Tarde und die Frage einer Geometrie des sozialen Lebens Felix Keller: Das endgültige soziale Rom; Tarde, Saussure und darüber hinaus Stephan Moebius: Imitation, differentielle Wiederholung und Iterabilität; Über einige Affinitäten zwischen Poststrukturalistischen Sozialwissenschaften und den "sozialen Gesetzen" von Gabriel Tarde Hans Bernhard Schmid: Evolution durch Imitation; Gabriel Tarde und das Ende der Memetik Christian Papilloud: Interaktivität mit Tarde verstehen Christian Borch: Urbane Nachahmung; Neue Perspektiven auf Tardes Soziologie Barbara Czarniawska: Gabriel Tarde und die Verwaltung von Großstädten Urs Stäheli: Übersteigerte Nachahmung; Tardes Massentheorie
About the author
Urs Stäheli ist Professor für Soziologie an der Universität Basel. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören poststrukturalistische und systemtheoretische Soziologie, Ökonomie als Diskurs, Kultursoziologie.
Summary
Der Franzose Gabriel Tarde (1843-1904) war einer der bedeutendsten und originellsten Soziologen seiner Zeit, wurde aber im 20. Jahrhundert weitgehend vergessen. Dieser Sammelband präsentiert Tarde nicht nur als zu Unrecht vernachlässigten Klassiker, sondern zeigt auch das große Potential seiner Soziologie der Differenz für die aktuelle soziologische Theoriebildung. Die internationalen und interdisziplinären Beiträge beschäftigen sich insbesondere mit der Rolle der Nachahmung und der Begehrensströme für das Funktionieren von Gesellschaft und Kultur. Damit schließt der Band an die sich neuerdings entwickelnde Tarde-Diskussion im Umfeld von Poststrukturalismus, Netzwerktheorien und Ästhetik an.