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Das Evangelium in einem rhetorischen Brief - Ein Kommentar zum 1. Thessalonicherbrief

German · Hardback

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Der Apostel Paulus leitet mit dem von ihm verfassten 1. Thessalonicherbrief einen historischen Paradigmenwechsel ein, indem er das im frühen Christentum bislang mündlich verkündigte Evangelium von Jesus Christus in einer Schrift entfaltet. Es beginnt ca. 50 n.Chr. die mediale Revolution des Christentums, die sukzessive zu der Sammlung von 27 Schriften im Neuen Testament führen wird.Brieftechnische Merkmale am Beginn und Ende zeigen, dass ein halbamtliches Schreiben der Gemeindegründer an die christliche Bekenntnisgemeinde in Thessaloniki vorliegt. Da Paulus vorschreibt, dass sein Brief in einer Gemeindevollversammlung vorgelesen werden soll, liegt in seiner Mitte eine mit rhetorischen Mitteln gestaltete Kunstrede vor, die aus Narratio, Propositio, Argumentatio und Peroratio besteht. Das rhetorische Genre ist eine beratende Lobrede, die die auf die Wiederkunft Christi sehnsüchtig wartende Naherwartungsgemeinde in den von ihr praktizierten Tugenden von Glauben, Liebe und Hoffnung fördern will. Ziel ist eine vollkommene Heiligkeit, um dem aus dem Himmel herabsteigenden Parusie-Christus einen standesgemäßen Empfang zu bereiten.Besonderen Fokus legt Ulrich Mell auf die im Abschnitt Beweisführung (argumentatio) gemachten ethischen Anweisungen zur Ehe, zu Geschäftsbeziehungen, zur Geschwisterliebe und Haushaltsführung. Die Frage der Hoffnung, wie verstorbene Gemeindeglieder an dem irdischen Zukunftsheil teilnehmen können, löst Paulus, indem er aus dem Glauben an die Auferstehung Christi die Auferstehung eben in diesem Glauben Verstorbener folgert. Damit wird zum ersten Mal im frühen Christentum die heilsmittlerische Bedeutung von Christus entfaltet, sodass die aus Lebenden und wieder lebendig Gewordenen bestehende Gemeinde an dem zukünftigen Sieg der Gottesherrschaft über die Endzeitgewalt beteiligt wird.

About the author

Ulrich Mell ist Professor für Evangelische Theologie und ihre Didaktik an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Hohenheim (Stuttgart).Martin Leuenberger ist Professor für Altes Testament an der Universität Tübingen.Dr. Johannes Schnocks ist Professor für Zeit- und Religionsgeschichte des Alten Testaments an der Universität Münster (oder: an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster).

Dr. Johannes Schnocks is Professor for History and Religion of the Old Testament at the University of Muenster.
Michael Tilly ist Professor für Neues Testament und Antikes Judentum an der Eberhard Karls Universität in Tübingen.David du Toit ist Professor für Neues Testament (Literatur und Geschichte des Urchristentums) an der FAU Erlangen-Nürnberg.

Summary

Der Apostel Paulus leitet mit dem von ihm verfassten 1. Thessalonicherbrief einen historischen Paradigmenwechsel ein, indem er das im frühen Christentum bislang mündlich verkündigte Evangelium von Jesus Christus in einer Schrift entfaltet. Es beginnt ca. 50 n.Chr. die mediale Revolution des Christentums, die sukzessive zu der Sammlung von 27 Schriften im Neuen Testament führen wird.
Brieftechnische Merkmale am Beginn und Ende zeigen, dass ein halbamtliches Schreiben der Gemeindegründer an die christliche Bekenntnisgemeinde in Thessaloniki vorliegt. Da Paulus vorschreibt, dass sein Brief in einer Gemeindevollversammlung vorgelesen werden soll, liegt in seiner Mitte eine mit rhetorischen Mitteln gestaltete Kunstrede vor, die aus Narratio, Propositio, Argumentatio und Peroratio besteht. Das rhetorische Genre ist eine beratende Lobrede, die die auf die Wiederkunft Christi sehnsüchtig wartende Naherwartungsgemeinde in den von ihr praktizierten Tugenden von Glauben, Liebe und Hoffnung fördern will. Ziel ist eine vollkommene Heiligkeit, um dem aus dem Himmel herabsteigenden Parusie-Christus einen standesgemäßen Empfang zu bereiten.
Besonderen Fokus legt Ulrich Mell auf die im Abschnitt Beweisführung (argumentatio) gemachten ethischen Anweisungen zur Ehe, zu Geschäftsbeziehungen, zur Geschwisterliebe und Haushaltsführung. Die Frage der Hoffnung, wie verstorbene Gemeindeglieder an dem irdischen Zukunftsheil teilnehmen können, löst Paulus, indem er aus dem Glauben an die Auferstehung Christi die Auferstehung eben in diesem Glauben Verstorbener folgert. Damit wird zum ersten Mal im frühen Christentum die heilsmittlerische Bedeutung von Christus entfaltet, sodass die aus Lebenden und wieder lebendig Gewordenen bestehende Gemeinde an dem zukünftigen Sieg der Gottesherrschaft über die Endzeitgewalt beteiligt wird.

Foreword

Ulrich Mells Kommentar zu dem echten Brief des Paulus besteht aus einer Einleitung und einer philologischen Besprechung des Textes des 1. Thesssalonicherbriefes. Aufgrund von Quellen rekonstruiert Mell die Geschichte der von Paulus, Silvanus und Timotheus gegründeten christlichen Gemeinde in Thessaloniki. Die formkritische Analyse zeigt, dass in der Mitte des Briefes eine rhetorisch gestaltete Lobrede vorliegt, die die vor existentiellen Problemen bestehende Naherwartungsgemeinde gemäß dem christlichen Evangelium berät.

Product details

Authors Ulrich Mell
Assisted by Cilliers Breytenbach (Editor), David S. Du Toit (Editor), Martin Leuenberger (Editor), Johannes Schnocks (Editor), Johannes Schnocks (Prof. Dr.) (Editor), Michael Tilly (Editor), Tilly (Prof. Dr.) u (Editor), Michael Tilly u a (Editor), Cilliers Breytenbach (Editor of the series), David S. Du Toit (Editor of the series), Martin Leuenberger (Editor of the series), Johannes Schnocks (Editor of the series), Michael Tilly (Editor of the series)
Publisher Vandenhoeck & Ruprecht
 
Languages German
Product format Hardback
Released 17.11.2022
 
EAN 9783525560792
ISBN 978-3-525-56079-2
No. of pages 472
Dimensions 160 mm x 36 mm x 235 mm
Weight 891 g
Series Wissenschaftliche Monographien zum Alten und Neuen Testament
Subjects Humanities, art, music > Religion/theology > Christianity

Neues Testament, Paulus, Kommentar, Der Erste Thessalonicherbrief

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