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Diese Publikation beleuchtet eine Reihe drängender Fragen zur Rolle der Architektur im Wohlfahrtssystem und im Alltagsleben der Bürger:innen. Am Beispiel Dänemarks und aus der interdisziplinären Perspektive von Architektur, Kunstgeschichte und Anthropologie wird untersucht, wie sich die Räumlichkeit des Sozialsystems seit dem Ende des sogenannten «goldenen Zeitalters des Wohlfahrtsstaates» in den frühen 1970er-Jahren bis heute verändert hat. Wie haben sich diese räumlichen Veränderungen auf das Alltagsleben und die Wohlfahrtserfahrungen der Bürger:innen ausgewirkt? Was geschieht, wenn alteingesessene Institutionen umstrukturiert, abgebaut oder an andere Orte verlagert werden? Wie beeinflussen neue Arten von Wohlfahrtsräumen die Rolle des Sozialsystems in unserem täglichen Leben - und wie werden sie davon beeinflusst? Anstatt eine singuläre Erzählung von Verlust und Nostalgie im Zusammenhang mit dem Abbau von sozialen Einrichtungen - oder eine triumphale Erzählung von der Humanisierung und Umstrukturierung modernistisch geplanter Umgebungen - zu entfalten, werden die sich verändernden räumlichen Materialisierungen von Wohlfahrt und dem «guten Leben» an der Schnittstelle dieser beiden Tendenzen beschrieben, die unter dem Einfluss einer dänischen Version der neoliberalen Wende und anderer wichtiger gesellschaftlicher Veränderungen stehen. Eine reichhaltige analytische Sequenz von gezeichneten Visualisierungen ergänzt die textlichen und fotografischen Beschreibungen der Transformation des Wohlfahrtsraums.
About the author
DEANE SIMPSON ist Architekt und Stadtplaner. Er lehrt an der Königlich Dänischen Hochschule für Architektur in Kopenhagen und an der Bergen School of Architecture.
Summary
This publication explores a series of urgent questions addressing architecture’s role in the welfare and everyday life of citizens, from the interdisciplinary perspectives of architecture, art history and anthropology. With Denmark as a case, it examines how the spatiality of the welfare system has transformed, since the end of the so-called “golden age of the welfare state” in the early 1970s until today. How have these spatial changes impacted upon the everyday lives and welfare experiences of citizens? What happens when long-standing institutions are restructured, dismantled or displaced elsewhere? How do emerging types of welfare space inform – or become informed by – changed understandings of the role of the welfare system in our everyday lives?
Rather than unfolding a singular narrative of loss and nostalgia associated with welfare dismantlement – or one of triumphant humanization and restructuring of modernist planned environments – it describes shifting spatial materializations of welfare and the “good life” at the intersection of these two tendencies, under the influence of a Danish version of the neoliberal turn and other important societal transformations. A rich analytical sequence of drawn visualization supplements the book’s textual and photographic descriptions of welfare space transformation.