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"In geschichtslosem Land gewinnt die Zukunft, wer die Erinnerung füllt, die Begriffe prägt und die Vergangenheit deutet". Diese Maxime formulierte in den 80er Jahren der Leibhistoriker des damaligen Bundeskanzlers. Um den Weg für eine "selbstbewußte Nation" zu ebnen, wird seitdem von konservativen und neurechten Ideologen eine grundlegende Revision des Geschichtsbilds betrieben. Im Zentrum steht dabei vor allem eine neue Sicht auf die NS-Vergangenheit. Diese veränderte Sichtweise, die durch sie ausgelösten Geschichtsdebatten, ihre Ausprägung in Wissenschaft und Publizistik und ihre Nutzbarmachung für eine neue Hegemonialpolitik sind die Themen des Buchs. Gerd Wiegel verdeutlicht den unwissenschaftlichen und apologetischen Charakter der revisionistischen Umdeutungen. Er wirft die Frage auf, inwieweit sie hegemonial werden konnten und welche Veränderungen der Übergang zur "Neuen Mitte" mit sich brachte. Gerd Wiegel, -1966. Politikwissenschaftler, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Un iversität Marburg.
About the author
Gerd Wiegel, 1966, Politikwissenschaftler, Referent der Bundestagsfraktion DIE LINKE für die Themen Rechtsextremismus/Antifaschismus, Redakteur der Zeitschrift Z. Zeitschrift Marxistische Erneuerung. Zahlreiche Veröffentlichungen zu geschichtspolitischen Auseinandersetzungen mit der NS-Vergangenheit und zur extremen Rechten in Deutschland und Europa.