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In welchem Umfang bedingen Persönlichkeitsmerkmale den Prozeß des komplexen Problemlösens? Diese Frage bildet den Ausgangspunkt dieser empirischen Arbeit.
Als komplexe Problemstellung dient das simulierte Szenario UTOPIA der Firma Scharley & Partner, Konstanz. In der Untersuchung wird zunächst gezeigt, daß seine Qualitäten als eignungsdiagnostisches Instrument des Assessment Centers sowie als komplexe Problemstellung in angemessener Weise gegeben sind.
Das handlungstheoretische Partialmodell der Persönlichkeit (HPP) von G. Krampen bildet die psychologische Basis der Arbeit. Zur Messung von bereichs- und situationsspezifischen Erwartungen in komplexen Problemlösesituationen werden Fragebögen zum Selbstkonzept und zum Kontrollbewußtsein aus dem HPP abgeleitet und teststatistisch analysiert. Zudem werden die Fragebögen rev. Deutscher CPI 462 (Weinert & Gough, in Druck), der Kompetenzfragebogen (Stäudel, 1986) und der Fragebogen für kognitive Prozeßvariablen (Kreuzig, 1981) eingesetzt. Für die betriebliche Personalarbeit wird die aktuelle Literatur über den Stellenwert computersimulierter Szenarien im Assessment Center zusammengefasst. Unter Verwendung von UTOPIA zeigt die Studie, welchen praktischen Nutzen computersimulierte Szenarien in der betrieblichen Eignungsdiagnostik haben können.
Für das Forschungsfeld komplexes Problemlösen werden die aktuellen empirischen Befunde, die über Persönlichkeitsmerkmale als den komplexen Problemlöseprozeß bedingende Faktoren vorliegen, zusammenfassend dargestellt. In der empirischen Studie steht die Untersuchung der Beziehung zwischen zeitlich und situativ stabilen persönlichen Merkmalen und der Vorgehensweise sowie dem Erfolg im Umgang mit dem computersimulierten Szenario UTOPIA im Vordergrund. Es wird gezeigt, wie dadurch eine weitere Aufhellung des Konstrukts der "komplexen Problemlösefähigkeit" erfolgen kann.