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Geophysikalische Prospektionsmethoden werden in zunehmendem Maße sowohl für grabungsvorbereitende Maßnahmen als auch zur Dokumentation archäologischer Objekte, die hinsichtlich ihrer Bedeutung nicht ausgegraben und daher zu ihrem Schutz im Boden verbleiben sollen, immer wichtiger. Die geomagnetische Prospektion, die Erfassung des bodennahen Erdmagnetfeldes mit seinen räumlich eng begrenzten, schwach ausgeprägten Störfeldern, die unter anderem von archäologischen Strukturen erzeugt werden, ist längst zum Standardverfahren der geophysikalischen Prospektion archäologischer Denkmale geworden. Durch eine geeignete Kombination dieses Verfahrens mit anderen Verfahren (Geoelektrik, elektromagnetische Induktion, Bodenradar) kann nicht nur die Interpretationsansprache von im Boden verborgenen und für das menschliche Auge unsichtbaren archäologischen Strukturen signifikant verbessert werden. Erst durch eine Kombination verschiedener Verfahren ist es zudem möglich, fundierte Aussagen über den Erhaltungszustand archäologischer Objekte treffen zu können. Die Dokumentation von Siedlungsplätzen, die aufgrund ihrer Bedeutung geschützt im Boden verbleiben sollen, kann hinsichtlich einer verbesserten Ansprache von Detailstrukturen nur durch eine Kombination verschiedener geophysikalischer Verfahren erreicht werden.
Die Arbeit richtet sich daher vornehmlich anArchäologen, die sich mit den Vor- und Nachteilen der Anwendung von vier unterschiedlichen geophysikalischen Prospektionsmethoden in der archäologischen Prospektion eingehender befassen wollen, um im Vorfeld von anstehenden Grabungen die Einsatzmöglichkeiten der Geophysik aufgrund der an seiner Ausgrabungsstätte anzutreffenden, lokalen Bedingungen eruieren zu können. Studenten der Geophysik, wie auch bislang nicht im Umweltbereich praktizierende Geophysiker erhalten anhand mehrerer Fallbeispiele Grundlageninformationen nicht nur über spezielle Auswerte- und Darstellungstechniken, sondern vor allem auch Entscheidungshilfen für die Wahl des je nach Aufgabenstellung geeignetsten Verfahrens, sowie über die Möglichkeit der Kombination mehrerer Verfahren zur Verbesserung der Interpretationsansprache.