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In welchem Maße und mit welchen Mitteln gelang es der CDU nach Wiederzulassung politischer Parteien, in Schleswig-Holstein demokratieskeptische Wähler für sich zu mobilisieren? In der ehemaligen NSDAP-Hochburg erlangte die CDU im ersten Nachkriegsjahrzehnt einen Zuspruch, der die Parteien des rechten politischen Spektrums trotz deren anfänglich großer Wahlerfolge schließlich in die politische Bedeutungslosigkeit verwies. Nicht zuletzt die verharmlosende Verdrängung der nationalsozialistischen Vergangenheit im eigenen Land und die Verbindung der Partei mit dem wirtschaftlichen Aufschwung trugen dazu bei, die Skepsis vieler Wähler gegenüber der Demokratie zu überwinden, die desillusionierten früheren 'Volksgenossen' anzusprechen und als Wähler in die Demokratie zu integrieren.
List of contents
Vorwort . 9
1. Einleitung . 11
1.1 Problemfeld . 11
1.2 Begriffe und Theorie . 19
1.3 Forschungsbericht . 24
1.4 Quellen . 37
1.5 Aufbau . 43
1.6 Fragestellung . 44
Teil 1: Rahmenbedingungen
2. Politische Kultur und Besatzungsherrschaft . 46
2.1 Der Zusammenbruch am Kriegsende . 46
2.2 Die Besatzungsherrschaft . 54
3. Politische Präferenzen der Bevölkerung . 74
3.1 Vorstellungen von Politik . 74
3.2 Nationalsozialismus, Kommunismus und Demokratie . 76
3.3 Grundlagen für den Wiederaufbau der Parteien . 86
Zwischenbilanz . 90
Teil 2: Der Demokratisierungsansatz der CDU
4. Bürgerliche Sammlungspartei . 94
4.1 Sammlung rechts oder in der Mitte? . 94
4.2 Kirche und Christentum . 108
4.3 Antikommunismus . 116
5. NS-Vergangenheit und Entnazifizierung . 129
5.1 Entnazifizierung . 129
5.2 Kirchliches 'Schuldbekenntnis' . 133
5.3 CDU und Entnazifizierung . 134
6. Ehemalige Wehrmachtsangehörige . 151
6.1. 'Deutsche Soldaten' . 151
6.2 Antimilitaristischen Gedicht . 152
6.3 Junge Union . 157
7. Skepsis gegenüber der repräsentativen Demokratie . 166
7.1 Parteien- und Parlamentarismuskritik . 166
7.2 Existenzberechtigung von Parteien . 175
Zwischenbilanz . 181
Teil 3: Der Umgang der CDU mit demokratiefeindlichen Bestrebungen
8. Der BHE . 186
8.1 Gründung der Vertriebenenpartei . 187
8.2 Überwindung der Parteienspaltung . 191
8.3 Entradikalisierung . 196
9. Frühere Nationalsozialisten . 201
9.1 Die Landtagswahl 1950 . 201
9.2 Die erste CDU-geführte Landesregierung . 205
9.3 CDU und DP . 209
10.Rechtsextremisten . 213
10.1 Wolfgang Hedler . 213
10.2 Die SRP' . 223
10.3 'Dolchstoß' . 227
10.4 'Tödliche Umarmung' der DP . 231
11. Wachsende Legitimität der Demokratie . 235
11.1 Honoratiorenpartei CDU . 235
11.2 Kirchliche Unterstützung der CDU . 238
11.3 Grenzen der Demokratisierung . 245
Zwischenbilanz . 253
12. Fazit . 257
Quellen- und Literaturverzeichnis . 266
About the author
Borup's important study does offer very illuminating insights into the period and points the way in the right direction for an innovative understanding of Germany's remarkably quick postwar stabilization. Future research would be well advised to take up his challenge to consider the multiple forces shaping »democratization« more seriously. Camilo Erlichman, in: German History 30, 2012
Diese sehr lesenswerte, flüssig geschriebene, quellengesättigte Studie zur politischen Kultur der frühen Bundesrepublik liefert einen wichtigen Baustein zu einer differenzierten historischen Analyse des »Demokratiewunders«. Philipp Gassert: in: sehepunkte 11, 2011, Nr. 3
Borups Studie ist partei-, demokratie- und regionalgeschichtlich ebenso wie geschichtspolitisch in hohem Maße erkenntnisfördernd. Harald Schmid, in: H-Soz-u-Kult, 13.07.2011
Für die Landesgeschichte ist dieses Buch ein ganz bedeutender Beitrag. Peter Wulf, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte 136, 2011