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Mitbestimmungsforsehung in der Bundesrepublik hat Tradition - allerdings keine kontinuierliehe. Die Impulse gingen jeweils von legalistisehen Akten aus: von der Verabsehiedung des Mit bestimmungsgesetzes fUr den Montanbereieh (1951) und des Mit bestimmungsgesetzes fUr die groBen Unternehmen (1976). Es waren Probleme von Reehtstatsaehenforsehung im weiteren Sinn, die sieh der Mitbestimmungsforsehung in den 50er Jahren stell ten und auf die sie heute an der Sehwelle zu einer neuen Forsehungskonjunktur wieder Antworten sueht: Welehe betriebs wirtsehaftliehen, organisatorisehen und bewuBtseinsmaBigen Auswirkungen hat die reehtliehe Normierung von Mitbestimmung im Aufsiehtsrat?1) 1m folgenden werden Ergebnisse einer untersuehung prasentiert, die sieh gegenUber traditionellen und laufenden Projekten in zweifaeher Hinsieht unterseheidet: Es handelt sieh urn eine Fallstudie, die sieh zeitlieh auf die Entstehungsphase des Mitbestimmungsgesetzes von 1976 erstreekt. Nieht die Auswir kungen, sondern die Voraussetzungen des Mitbestimmungsgesetzes im BewuBtsein von Arbeitenden eines GroBbetriebes werden zur Diskussion gestellt. Welehen Anteil nehmen die Betroffenen selbst an der offentliehen Auseinandersetzung urn eine Regelung, die sie betrifft? Die empirisehen Arbeiten waren vor Verabsehiedung des Gesetzes abgesehlossen. Wenn ihre Ergebnisse erst heute veroffentlieht werden, hat dies seinen traurigen Grund im Unfalltod des Projektinitiators GUnter Hartfiel, im Universitatsweehsel eines der Autoren, aber aueh in einem zeitintensiven Auswer tungsprozeB. DaB die Projektergebnisse in der vorliegenden Form Uberhaupt noeh zur Veroffentliehung kommen, verdanken 1) Zum aktuellen Stand und Fragenkatalog von Mitbestimmungsforschung in der Bundesrepublik vgl. NUTZINGER/DIEFENBACIfr'R 1981.
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Einleitung: Zum Verhältnis von Qualifikation und Partizipation.- 1. Mitbestimmungsforschung als Qualifikationsforschung.- 1.1 Die Qualifikationsproblematik in der bisherigen Mitbestimmungsforschung.- 1.2 Das Mitbestimmungsproblem in der gewerkschaftlichen Arbeiterbildung.- 1.3 Die "pädagogische" Aufgabe von Mitbestimmungsforschung.- 2. Mitbestimmung als Lernprozeß.- 2.1 Forschungsdimensionen als Lerndimensionen für Partizipation.- 2.2 Zur Interdependenz der Lerndimensionen.- 3. Forschungsfeld und Forschungsprozeß.- 3.1 Das Forschungsfeld: Strukturierung und soziogeographische Verortung.- 3.2 Forschungspopulation: Samples von Befragung und Gruppendiskussionen.- 3.3 Der Forschungsprozeß: Instrumentarium und Auswertungsdesign.- 4. Mitbestimmung als Wissensproblem.- 4.1 Mitbestimmung als kognitiver Begriff.- 4.2 Mitbestimmungsrechte von Belegschaft und Betriebsrat.- 4.3 Modelle der Unternehmensmitbestimmung.- 4.4 Mitbestimmung und politisches Wissen.- 4.5 Zur Partizipationskompetenz der Mitbestimmungsträger.- 4.6 Zusammenfassung.- 5. Mitbestimmung als Informationsproblem.- 5.1 Mitbestimmung in der innerbetrieblichen Kommunikation.- 5.2 Mitbestimmungsinformation außerhalb des Betriebes.- 5.3 Zusammenfassung.- 6. Mitbestimmung als Einstellungsproblem.- 6.1 Einstellungsbegriff.- 6.2 Mitbestimmung als Einstellungsobjekt.- 6.3 Einstellung zur Mitbestimmung und gewerkschaftliches Bewußtsein.- 6.4 Die Handlungsrelevanz von Bewußtseinsdispositionen.- 6.5 Zusammenfassung.- 7. Mitbestimmung als Interessenproblem.- 7.1 Interessenbegriff.- 7.2 Mitbestimmungsinteresse, betriebliches Engagement und wirtschaftliche Krise.- 7.3 Mitbestimmung und gesellschaftliche Interessen.- 7.4 Mitbestimmung und persönliche Interessen.- 7.5 Zusammenfassung.- 8. Mitbestimmung alsgewerkschaftliches Transferproblem.- 8.1 Mitbestimmung in der Gewerkschaftspresse.- 8.2 Mitbestimmung in der gewerkschaftlichen Arbeiterbildung.- 9. Zusammenfassung und Perspektiven der Mitbestimmungsforschung.- 9.1 Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse.- 9.2 Partizipation als innerbetrieblicher Lernprozeß.- 9.3 Der Forschungsprozeß als Lernprozeß.- Anhang I: Tabellen.- Anhang II: Gesprächsleitfaden für Gruppendiskussionen.- Anhang III: Sozialstatistischer Erhebungsbogen.- Anhang IV: Fragebogen.