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Rainer Maria Rilke, 1875 in Prag geboren, 1926 in Val Mont (Schweiz) gestorben, zählt zu den bedeutendsten Dichtern der Moderne. Sein Ruhm begründete er als Lyriker, doch auch als Prosaautor machte er sich einen Namen. Sein "Malte Laurids Brigge" gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Romanen des frühen zwanzigsten Jahrhunderts. In diesem Band sind zwei Erzählungen aus Rilkes früher Prager Zeit versammelt, die 1899 erschienenen "Zwei Prager Geschichten". Beide Texte geben einen Einblick in das intellektuelle und politische Klima im Böhmen der Jahrhundertwende.
About the author
Rainer M. Rilke (1875-1926), der Prager Beamtensohn, wurde nach einer erzwungenen Militärerziehung 1896 Student, zuerst in Prag, dann in München und Berlin, weniger studierend als dichtend. Die kurze Ehe mit der Bildhauerin Clara Westhoff in Worpswede löste er 1902 auf. Er bereiste darauf Italien, Skandinavien und Frankreich. In Paris schloß er Bekanntschaft mit Rodin und wurde dessen Privatsekretär. Bereits nach acht Monaten kam es zum Bruch. Es folgten unstete Jahre des Reisens mit Stationen in verschiedenen Städten Europas. Nach seinem Entschluß zur Berufslosigkeit und zu einem reinen Dichterdasein war Rilke zu jedem Verzicht bereit, wenn es dem Werk galt. Er opferte sein Leben seiner Kunst und gewann Unsterblichkeit, indem er unerreichte Sprach- und Kunstwerke schuf.§Im Ersten Weltkrieg war er zur österreichischen Armee eingezogen, wurde aber aufgrund seiner kränklichen Konstitution in das Wiener Kriegsarchiv versetzt. Rilke starb nach langer Krankheit in Val Mont bei Montreux.