Nanga Parbat

Kundenrezensionen

• Geschichtenerzähler

  Am 05. Juni 2004 von Tom Joad geschrieben.

  Kürzlich war er ja in der Anke Late Night Show und auch sonst am Fernsehen um sein neues Album vorzustellen. Dabei Auftritt in Lederjacke und schweren Stiefeln und 3 Tage Bart, wie ein alternder Rocker. Zu brav ist im Vergleich dazu Nanga Parbat geraten. Wie Mani Matter, Jacques Breil u.a. hat er irgendwie den Abgang in Richtung elektrisch verpasst, obwohl Bob Dylan ja allen vorgemacht hat, wie das geht.
  Trotzdem bleibt Mey natürlich ein grandioser Geschichtenerzähler und seine Bilder in Worten prägen sich einem schon ein. Verglichen mit all dem Mist auf Deutsch, der sonst so erscheint ist das Album absolut ein Lichtblick.
  Höhepunkt, so meine auch ich, ist das neunminütige Nanga Parbat, schon beklemmend wie Mey Stimmung rüberbringt, obwohl er selbst nicht dabei war und Reinhold Messmer erst kürzlich kennengelernt hat. 'Er habe einen sehr weisen Mann getroffen' sagt er von Messmer. Beide sind sie auf ihre eigene Art Besessene.

• mey so gut wie eh und je

  Am 13. Mai 2004 von RolfWyss geschrieben.

  Er ist schon ein Phänomen, dieser Reinhard Mey. Seit mehr als 30 Jahren ist der Berliner Liedermacher im Geschäft - und noch immer so erfolgreich wie eh und je! Die Konzerte sind regelmässig ausverkauft, auch wenn die neuen Platten längst nicht mehr regelmässig im Radio gespielt werden. Dafür gehen die Platten weg wie warme Semmeln, auch ohne grosses Airplay ist der neue Wurf "Nanga Parbat" auf von Null auf Platz Zwei in die deutschen Albumcharts eingestiegen. Not too bad! Musikalisch bleibt sich Mey auf diesem Album weitgehend treu. Im Gegensatz zu den Konzerten, die Reinhard Mey ausnahmslos solo bestreitet, sind die Songs ab Konserve zum grössten Teil instrumentiert. Das klingt nicht hoffnungslos veraltet, sondern erstaunlich aktuell. Das karibisch angehauchte "Alles ok in Guantanamo Bay" könnte mit gemässigterem Text schon beinahe im Popradio laufen, ohne gross aufzufallen. Da sind aber auch die typischen Liedermacher-Balladen, die ganz einfach zu Mey gehören. Herzstück der CD bildet das fast zehnminütige "Nanga Parbat", eine Erinnerung an jene schicksalshafte Besteigung des gleichnamigen Berges, als Reinold Messner seinen Bruder verlor.