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Nach fast 70 Jahren seit der Einspielung durch den Komponisten selbst unter der Leitung von Herbert von Karajan präsentiert Schweizer Fonogramm eine Neuaufnahme des Klavierkonzerts für die linke Hand allein von Kurt Leimer (1920 – 1974). Der u.a. von Furtwängler geförderte hochbegabte Pianist, spätere Mozarteum-Dozent und international renommierte Virtuose geriet während des 2. Weltkriegs in Gefangenschaft, kam dort mit Jazzmusik in Berührung und schrieb für einen kriegsverletzten Kollegen schliesslich sein Klavierkonzert für die linke Hand allein. Das stilistisch vielseitig vereint zahlreiche Elemente aus Romantik, Impressionismus, Ragtime in sich und ist gespickt mit übermenschlich schwieriger Einhand-Pianistik.. Der Kontext zwischen Virtuosität und Kriegsversehrung, hier allerdings in Bezug auf den ersten Weltkrieg, prägt auch die Entstehungsgeschichte des Panathenäenzugs op. 74 von Richard Strauss (1927), der das Werk dem kriegsverletzten Pianisten Paul Wittgenstein widmete. Als der betagte Komponist den jungen Kurt Leimer in den 40er Jahren mit dem Panathenäenzug hörte, war er begeistert von dessen Spiel und erlaubte ihm ein paar Anpassungen des Soloparts, die in der vorliegenden Aufnahme Eingang fanden. Die Studioaufnahme fand im September 2020 unter Covid-Schutzmassnahmen in Bern statt, die beiden Soloparts übernahm der schweizerisch-amerikanische Pianist Gilles Vonsattel. Mit Unterstützung der Kurt Leimer Stiftung.