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Die neonatale immunologische Thrombozytopenie (TINN) ist eine schwere Komplikation bei Neugeborenen von Frauen mit immunologischer thrombozytopenischer Purpura (ITP). Eine frühere Schwangerschaft mit TINN oder eine Splenektomie-refraktäre ITP bei der Mutter wurden als mit dem Auftreten von TINN assoziiert beschrieben. Wir berichteten über fünf Beobachtungen, bei denen die ITP-Diagnose bei zwei Gebärenden bereits bekannt war und die neonatale Thrombozytopenie bei den drei verbleibenden Frauen die Diagnose aufzeigte. Die vorgeburtliche Behandlung der Thrombozytopenie mit Kortikosteroidtherapie und/oder Ig-Infusionen wurde bei drei Frauen eingeleitet, wobei nur in einem Fall ein günstiger Verlauf zu verzeichnen war. Die Entbindung erfolgte in vier Fällen per Kaiserschnitt und es wurden keine postpartalen Blutungen festgestellt. Bei den Neugeborenen wurde in zwei Fällen ein klinisches hämorrhagisches Syndrom festgestellt und die Behandlung basierte auf Ig-Injektionen und Thrombozytentransfusionen bei allen Neugeborenen, wobei in 04 Fällen ein guter Verlauf zu verzeichnen war. Die pränatale Behandlung beruht auf einer Kortikosteroidtherapie und/oder Immunglobulininfusionen, um vor der Entbindung eine Thrombozytenzahl von über 50 G/L aufrechtzuerhalten.
Über den Autor / die Autorin
Dr. Imen Frikha ist außerordentlicher Professor für klinische Hämatologie und tätig in der Abteilung für Hämatologie des Universitätsklinikums Hédi Chaker in Sfax, Tunesien.