Beschreibung
Produktdetails
Autoren | Jo Nesbø |
Mitarbeit | Günther Frauenlob (Übersetzung) |
Verlag | Ullstein HC |
Originaltitel | Natthuset |
Sprache | Deutsch |
Produktform | Fester Einband |
Erschienen | 19.10.2023 |
EAN | 9783550050732 |
ISBN | 978-3-550-05073-2 |
Seiten | 288 |
Abmessung | 148 mm x 33 mm x 220 mm |
Gewicht | 486 g |
Themen |
Belletristik
> Spannung
> Krimis, Thriller, Spionage
Mobbing, Schizophrenie, Horror, Skandinavien, Norwegen, Forensik, Spannung, Krimi, Therapie, Nordamerika (USA und Kanada), Thriller, Störung, Harry Hole, Psychothriller, Skandinavienkrimi, Zeitgenössische Horrorliteratur und Geistergeschichten, Kriminalpsychologie, forensisch, psychisch, Blutmond |
Kundenrezensionen
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Erwartungen nicht getroffen
Ich hatte bisher noch nichts von Jo Nesbø gelesen und weiß nicht, ob dieser Roman eine gute Wahl als erster Eindruck für mich war. Die Genrebezeichnung "Roman" ist vielleicht etwas irreführend, wie das Cover schon andeutet, geht die Geschichte eher in Richtung Thriller/Horror mit Coming of Age-Elementen. David Nathan als Sprecher des Hörbuchs ist eine exzellente Wahl, ich kenne ihn bisher vor allem als Sprecher von Werken von Stephen King oder Lovecraft und genau diesen Vibe bringt er auch hier mit. Das erste Drittel des Buchs hat mir auch richtig gut gefallen, aber dann ging es leider abwärts. Im zweiten Teil der Geschichte habe ich ein bisschen das Interesse verloren und der dritte Teil war, ohne etwas vorwegzunehmen, maximal unbefriedigend. Vielleicht gebe ich dem Autor in Zukunft noch eine Chance, aber dieses Buch konnte mich leider nicht überzeugen.
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Drei Teile, die zusammengehörten, aber nicht so recht zusammenpassten
Aufgrund der Kurzbeschreibung dachte ich, "Das Nachthaus" wäre ein toller Roman, um sich auf die Halloween-Zeit einzustimmen: ich erwartete nach einem ersten Blick ins Buch eine Mischung aus Fantasy, wie von Ransom Riggs verfasst, und solchem Grusel, wie er sich in Oliver Susamis "Vierter Stock Herbsthaus" abspielte oder schlimmer: in Adam Nevills "Apartment 16" - und so wie sich "Das Nachthaus" mit seinen jugendlichen Hauptfiguren anlies, rechnete ich damit, dass der Roman auch eine eher jüngere Leserschaft zur Zielgruppe hätte. Tatsächlich ist "Das Nachthaus" aber in drei Teile gegliedert und während Teil 1 definitiv einem Jugendbuch entsprach, was ich locker schon einem 12jährigen und sogar einem nervenstärkeren 10jährigen Kind, welches "auch mal was richtig Gruseliges" lesen wollte, überlassen haben würde, war Teil 2 definitiv eher Horrorroman für Erwachsene. Ich habe nun häufiger Stephen-King-Vergleiche vernommen, aber der einzige von dessen Romanen, dem ich in Gänze eine ähnliche Atmosphäre wie "Das Nachthaus" (im eben zweiten Teil) zusprechen würde, ist "Desperation". Der dritte, und letzte, Teil vom "Nachthaus" stellte sich als Psychodrama heraus, wobei ich ab der Mitte des zweiten Teils schon genau mit diesem Twist rechnete: zu auffällig waren da kleinere Unstimmigkeiten und unpassende Details, die eigentlich nur noch diese eine Auflösung zuließen. Meiner Meinung nach hätte man nach dem Jugendbuch hier einfach einen Cut machen und "Das Nachthaus" ausschließlich als solches veröffentlichen sollen; ich hatte letztlich den Eindruck als habe man zwanghaft eine komplexere, düstere Story mit jugendlichen Protagonisten (á la "Stranger Things") erzählen wollen, während man dann daran scheiterte, die Geschichte fließend sein zu lassen. Mir was "Das Nachthaus" da viel zu sehr in diese drei Teile zerhackt und ich möchte das nichtmal nur "unterteilt" nennen, denn für mich waren das einfach drei wie völlig überhastet von einem absoluten Amateur zusammengezimmerten Teile. Den ersten Teil fand ich noch spannend; das war an sich eine tolle Gruselgeschichte für eine jüngere Zielgruppe; aber danach hat mich "Das Nachthaus" mit seinen Genre- und sogar Zielgruppenwechseln eher irritiert und der Roman wird mir zwar bestimmt im Gedächtnis bleiben, allerdings wohl nur, weil er in meinen Augen halt das Kunststück hinbekommen hat, aus drei Teilen zu bestehen, die alle so völlig anders sind, obschon es dabei um eine einzige Erzählung geht. Da hat mich "Das Nachthaus" nun leider weitaus mehr in Verwunderung als in Halloween-Laune versetzt.
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Kein ganz rundes Gesamtbild
Jo Nesbø bricht immer mal aus seinem „Harry-Hole-Korsett“ aus – heraus kommt dann etwa „Das Nachthaus“. Darin geht es um den 14-jährigen Richard, der nach dem Tod seiner Eltern zu Tante und Onkel „aufs Dorf“ zieht. Dort lassen ihn die meisten (vor allem Gleichaltrigen) spüren, dass er nicht dazugehört, einzige Ausnahme: Tom. Der gehört nämlich auch nicht dazu, verschwindet jedoch plötzlich. Bei den Nachforschungen, wo Tom abgeblieben ist, will Richard helfen, erzählt jedoch krude Geschichten, weshalb er schnell als Schuldiger ausgemacht ist. Um sich aus der Schusslinie zu bringen, geht er Toms letzten Aktivitäten nach und landet damit beim Nachthaus, wo mysteriöse Dinge geschehen … Uff, was war das denn? Kein „klassischer Krimi“, den man bei Nesbø und dem Klappentext vielleicht noch hätte erwarten können. Vielleicht Thriller, Mystery, Schauerroman – irgendwie fühle ich mich an Poe und Hoffmann erinnert. Dazu will nur die Erzählperspektive des Jugendlichen nicht so recht passen, das wechselt im weiteren Verlauf jedoch. Einhergehend mit dem Wechsel der Erzählperspektiven geht auch ein Schreibstilwechsel, wo es im ersten Teil noch Richards Perspektive des unreifen Jugendlichen ist, der auch mal Gefallen daran findet, das Stottern seines Freundes nachzuäffen, ändert sich das in den weiteren 2 Teilen, was mir grundsätzlich zupass kam, weil mir die Sprache im ersten Teil zu simpel geriet. Zum für Jugendliche geeigneten Buch passt zwar, dass manches doch etwas „drüber“, wenn nicht gar albern wirkte – nicht dazu passen jedoch die teils sehr skandinavien- und Nesbø-typischen recht drastischen Schilderungen. Deutlich wird wohl bereits aus den bisherigen Erläuterungen, dass ich ein wenig mit dieser Geschichte fremdele: Es gab sehr starke Stellen, wenn Nesbø mit mysteriös-schaurigen Elementen spielt, aber irgendwie fügt sich das nicht recht zu einem runden Gesamtbild. So wundert es mich denn auch nicht, dass auch wenn kein klares Genre feststellbar ist, es mir mit diesem Buch wie mit vielen anderen „aus dieser Richtung“ geht: Während des Lesens trotz zwischenzeitlich abflachenden Spannungsbogens ist es grundsätzlich spannend, aber das Ende lässt mich etwas ambivalent zurück (Ja, wie denn nun? Aber so ging’s mir bei einigen Erzählungen, auf denen etwa Hitchcock-Filme basieren, auch). In Summe komme ich hier einfach nicht umhin, die 3,5 Sterne abzurunden für eine Geschichte, bei der letztlich wohl jede(r) selbst entscheiden sollte, ob die Lektüre lohnt.
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Völlig anders
Eine Kleinstadt in der tiefsten Pampa. Nach dem Tod von Richards Eltern lebt er jetzt bei Onkel und Tante und fühlt sich in der Schule und im Ort überhaupt nicht wohl. Sein ziemlich einziger Freund Tom ist ebenso ein Außenseiter. Eines Tages gehen die beiden in den Wald und nur Richard kommt zurück. Die fantastische Geschichte, die er erzählt, glaubt ihm niemand. Alle denken, er hat Tom in den Fluss gestoßen und will das nicht zugeben. Kurz danach verschwindet erneut ein Jugendlicher und wieder ist Richard der letzte, der ihn gesehen hat... Eine Warnung vorweg: Wer erwartet, in diesem Buch etwas Ähnliches zu finden, wie die Bücher z. B mit Harry Hole, wird maßlos enttäuscht sein. Auch ich konnte mich mit dem Buch nicht so wirklich anfreunden. Um mehr zu begründen, müsste ich aber etwas tun, was ich nicht will: spoilern, spoilern. spoilern. So erwähne ich nur die positiven Sachen. Die Geschichte greift vor allem am Anfang in Richtung Horror, was nicht unbedingt mein Geschmack ist. Trotzdem ist das ganze sehr spannend, was ich wiederum mag. Der Autor schreibt gewohnt gut und die Auflösung ist interessant. Zumal es zur Auflösung eine Auflösung und eine Auflösung gibt. Trotzdem ist das Buch etwas völlig anderes, was ich normal mal lese und was ich auch erwartet hätte. Von daher fällt es mir schwer, eine Leseempfehlung auszusprechen. Ich würde aber auch niemanden davon abhalten, das Buch zu lesen. Es wird wahrscheinlich eines dieser Bücher werden, dass man entweder komplett hasst oder komplett liebt. Momentan geht es bei mir eher in die erste Richtung. Trotzdem vergebe ich mehr Punkte für die Idee und die gute Umsetzung.
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