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Blue Skies - Roman

Deutsch · Fester Einband

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Beschreibung

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Was passiert, wenn die Natur zurückbeißt? - Der neue Roman von T.C. Boyle

Der Countdown zur Apokalypse läuft: Kalifornien geht in Flammen auf, Überschwemmungen bedrohen Florida. "Der Planet stirbt, siehst du das nicht?", wirft Cooper seiner Mutter vor, die ihre Küche gehorsam auf frittierte Heuschrecken umstellt. Heftige Diskussionen gibt es auch mit Schwester Cat. Sie hat sich als Haustier einen Tigerpython namens Willie angeschafft, die sie sich wie ein glitzerndes Juwel um die Schultern hängt. Die Frage nach dem Verhältnis zur Umwelt geht wie ein Riss durch die Familie, bis eines Nachts Willie aus dem Terrarium verschwindet. Mit "Blue Skies" hat T.C. Boyle den ultimativen Roman über den Alltag in unseren Zeiten geschrieben. Unheimlich, witzig und prophetisch.

Über den Autor / die Autorin

T. Coraghessan Boyle, 1948 in Peekskill, N.Y., geboren, ist der Autor von zahlreichen Romanen und Erzählungen, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Bis 2012 lehrte er Creative Writing an der University of Southern California in Los Angeles. Bei Hanser erschienen zuletzt Das wilde Kind (Erzählung, 2010), Wenn das Schlachten vorbei ist (Roman, 2012), San Miguel (Roman, 2013), die Neuübersetzung von Wassermusik (Roman, 2014), Hart auf hart (Roman, 2015), die Neuübersetzung von Grün ist die Hoffnung (Roman, 2016), Die Terranauten (Roman, 2017), Good Home (Stories, 2018), Das Licht (Roman, 2019), Sind wir nicht Menschen (Stories, 2020), Sprich mit mir (Roman, 2021) sowie Blue Skies (Roman, 2023).

Zusatztext

„T. C. Boyle spricht, wie er schreibt. Er kann brillant erzählen, detailreich, mit grandiosen Sprachbildern“ Jürgen Schmieder, Süddeutsche Zeitung, 01.07.23

„Ein Roman, der den Kopf fordert, zum Denken anregt, aber dabei auch sehr komödiantisch erzählt ist. […] Für alle, die sich davon überzeugen wollen, dass man auch unterhaltsame und witzige Bücher über den Klimawandel schreiben kann.“ Denis Scheck, WDR3 Mosaik, 18.06.23

„Und in seinen Spott mischt sich diesmal mehr als jemals zuvor Verzweiflung, und zwar über das Versagen des einzigen Antidots gegen die Weltvergiftung, an das Boyles Figuren stets geglaubt haben: die Liebe. … Wie sich Cat und Ottilie aufeinander beziehen, das ist unbedingt lesenswert, und wie Cooper sich dabei ungewollt als Katalysator erweist, auch.“ Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.05.23

„Unfassbar komisch beschreibt T.C. Boyle, wie seine Figuren in unserer Gegenwart um ihre Leben und ums Überleben kämpfen - und sich an den Gedanken des Weltuntergangs gewöhnen müssen. Das Lachen bleibt einem dabei gelegentlich im Halse stecken.“ Severine Naeve, NDR Kultur, 15.05.23

„,Blue Skies‘ ist keine herkömmliche Dystopie, vielmehr eine Familiengeschichte im Stil von Jonathan Franzen. Boyle erzählt von gewöhnlichen Leuten, deren gewöhnliches Leben ganz beiläufig apokalyptische Züge annimmt. Arno Frank, Der Spiegel, 13.05.23

„Die Pointe dieses Buches ist, das es solche Diskussionen wie - Gibt es Klimawandel oder nicht, ist er Mensch gemacht oder nicht - einfach auslässt. Der ist da. Und jetzt müssen die Menschen damit umgehen. Das ist jenseits von Politik, das ist Realität auf der Ebene des Buches. Und damit muss man sich auseinandersetzen. Das finde ich literarisch sehr raffiniert.“ Thomas Böhm (RBB) in den ARD Tagesthemen, 11.06.23

Bericht

"T. C. Boyle spricht, wie er schreibt. Er kann brillant erzählen, detailreich, mit grandiosen Sprachbildern" Jürgen Schmieder, Süddeutsche Zeitung, 01.07.23

"Ein Roman, der den Kopf fordert, zum Denken anregt, aber dabei auch sehr komödiantisch erzählt ist. [...] Für alle, die sich davon überzeugen wollen, dass man auch unterhaltsame und witzige Bücher über den Klimawandel schreiben kann." Denis Scheck, WDR3 Mosaik, 18.06.23

"Und in seinen Spott mischt sich diesmal mehr als jemals zuvor Verzweiflung, und zwar über das Versagen des einzigen Antidots gegen die Weltvergiftung, an das Boyles Figuren stets geglaubt haben: die Liebe. ... Wie sich Cat und Ottilie aufeinander beziehen, das ist unbedingt lesenswert, und wie Cooper sich dabei ungewollt als Katalysator erweist, auch." Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.05.23

"Unfassbar komisch beschreibt T.C. Boyle, wie seine Figuren in unserer Gegenwart um ihre Leben und ums Überleben kämpfen - und sich an den Gedanken des Weltuntergangs gewöhnen müssen. Das Lachen bleibt einem dabei gelegentlich im Halse stecken." Severine Naeve, NDR Kultur, 15.05.23

",Blue Skies' ist keine herkömmliche Dystopie, vielmehr eine Familiengeschichte im Stil von Jonathan Franzen. Boyle erzählt von gewöhnlichen Leuten, deren gewöhnliches Leben ganz beiläufig apokalyptische Züge annimmt. Arno Frank, Der Spiegel, 13.05.23

"Die Pointe dieses Buches ist, das es solche Diskussionen wie - Gibt es Klimawandel oder nicht, ist er Mensch gemacht oder nicht - einfach auslässt. Der ist da. Und jetzt müssen die Menschen damit umgehen. Das ist jenseits von Politik, das ist Realität auf der Ebene des Buches. Und damit muss man sich auseinandersetzen. Das finde ich literarisch sehr raffiniert." Thomas Böhm (RBB) in den ARD Tagesthemen, 11.06.23

Produktdetails

Autoren T. C. Boyle
Mitarbeit Dirk van Gunsteren (Übersetzung)
Verlag Hanser
 
Originaltitel Blue Skies
Sprache Deutsch
Produktform Fester Einband
Erschienen 15.05.2023
 
EAN 9783446276895
ISBN 978-3-446-27689-5
Seiten 400
Abmessung 169 mm x 31 mm x 191 mm
Gewicht 574 g
Themen Belletristik > Erzählende Literatur > Gegenwartsliteratur (ab 1945)

Natur, Klimawandel, Umwelt, Umweltkatastrophe, Apokalypse, Haustier, Realismus, Florida, Kalifornien, Vereinigte Staaten von Amerika, USA, Familienleben, Gesellschaft, Waldbrand, ökologisch, Überschwemmung, Heuschrecken, Flammen, leichtlesen, US-amerikanisch, tigerpython

Kundenrezensionen

  • Wenn die Natur zurückschlägt

    Am 13. August 2023 von tk geschrieben.

    Eine zusammenhängende Meinung zu diesem Buch zu fassen ist mir sehr schwer gefallen, da es sich für mich ziemlich deutlich in zwei parallele Ebenen aufgeteilt hat. Die Beschreibung der erschreckend nahen, bedrohlich realistischen Welt, in der Natur und Klima zurückschlagen, fand ich sehr spannend, und in ihrer Wirkung auf die Menschen in den verschiedendsten Situationen sehr eindringlich und verstörend beschrieben. Die Atmosphäre, in der Hitze, Trockenheit, Feuer und Wasser zu eigenen Charakteren werden, ist wirklich stark und beeindruckend. Die Handlung, die den menschlichen Figuren folgt, ist für mich demgegenüber ziemlich abgefallen. Die Handlung an sich war durchaus spannend, aber ich konnte mich einfach mit keiner der Figuren identifizieren, da sie entweder einfach recht blass oder aber aktiv unsympathisch waren. Dadurch hat mir das emotionale Interesse an ihren Erlebnissen gefehlt. Vielleicht ist aber auch genau das Ziel dieses Buches - dass sich Lesende auf Seiten der Natur, des Planeten wiederfinden, der die Menschen am besten loswerden sollte.

  • Beeindruckender Familien- und Umweltroman

    Am 26. Juli 2023 von Bücherfreundin geschrieben.

    In "Blue Skies", dem neuen Buch von T.C. Boyle, geht es um die dramatischen Folgen des Klimawandels, die er am Beispiel einer amerikanischen Familie aufzeigt.   Im Mittelpunkt der Geschichte, die in naher Zukunft spielt, steht die Familie Cullen, die in Kalifornien bzw. Florida lebt. Sie besteht aus dem Vater Frank, der als Hausarzt praktiziert, und seiner Ehefrau Ottilie, die bis vor drei Jahren in der Praxis ihres Mannes arbeitete. Ihr Sohn Cooper lebt nicht mehr zuhause, er ist Biologe und mit großer Leidenschaft als Insektenforscher tätig. Cat, die Tochter von Frank und Ottilie, hat mit ihrem Freund Todd in Florida ein Strandhaus bezogen, das dieser von seiner Mutter geerbt hat.    In Kalifornien leiden die Menschen unter der brütenden Hitze und der anhaltenden Trockenheit, es besteht Waldbrandgefahr. Ottilie versucht, klimafreundlicher zu leben. Sie stellt auf Anraten ihres Sohnes einen Teil der Ernährung um und beginnt, Grillen und später Bienen zu züchten. Den Wasserverbrauch hat sie drastisch reduziert. Für ihre Tochter Cat stellen die ständigen Regenfälle in Florida, die für das Strandhaus immer mehr zur Bedrohung werden, ein großes Problem dar. Die hohe Luftfeuchtigkeit verursacht Schimmel und Fäulnis im Haus. Cat geht keinem geregelten Beruf nach und träumt davon, sich als Influencerin einen Namen zu machen. Ihr Freund Todd ist Botschafter eines Rumherstellers und viel auf Reisen. Cat langweilt sich und legt sich zum Leidwesen ihres Freundes einen Tigerpython zu.  Cooper lebt in der Nähe der Eltern. Seit seiner Kindheit ist er von der Natur fasziniert. Mit großer Sorge sieht er den Klimawandel mit seiner Verwüstung und dem Artensterben. Seine Liebe gilt den Insekten, was ihn eines Tages beinahe das Leben kosten wird.    Der Roman ist äußerst unterhaltsam, teilweise auch humorvoll, und -  wie man es vom Autor kennt - in intelligentem und mitreißendem Sprachstil geschrieben. Wir begleiten die Mitglieder der Familie Cullen über einen Zeitraum von etwa 10 Jahren, erleben ihre Höhen und Tiefen, aber auch ihre Tragödien. Die bewegende Darstellung des amerikanischen Lebens in Zeiten des Klimawandels ist T.C. Boyle hervorragend gelungen. Liebevoll zeichnet er seine interessanten Figuren mit all ihren Schwächen und zeigt einmal mehr die Ausplünderung der Erde durch die Menschen auf. Mir hat die Mischung aus Familien- und Umweltroman sehr gut gefallen, die Geschichte wirkt erschreckend realistisch und hat mich von Beginn an gefesselt.   Absolute Leseempfehlung für diesen großartigen Roman, der sehr zum Nachdenken anregt!

  • Klimakatastophen

    Am 17. Juli 2023 von _ich.lese_ geschrieben.

    Die Apokalypse naht. In Kalifornien sind Wald- und Flächenbrände an der Tagesordnung, 37 Grad an der Küste sind normal, im Landesinneren hat es gerne 50 Grad. Untersessen herrschen in Florida dafür Überschwemmungen. Nützliche Tiere wie Bienen sterben aus, schädliche und gesundheitsschädliche Tiere wie Zecken vermehren sich dafür umso mehr. "Der Planet stirbt, siehst du das nicht?" Das ist Cooper, er hat das Problem schon lange erkannt und versucht den Planet zu retten. Ein Cover, das ins Auge fällt, ein Thema, das uns alle betrifft. Und dazu ein Autor der dieses Thema sehr gut, unterhaltsam und teilweise auch humorvoll verpackt hat. Ich las das Buch als bei und mal wieder unerträglich heiß war und bin daher vielleicht besonders anfällig für das Thema. Mich hat es jedenfalls sehr nachdenklich gemacht und ich habe es aufmerksam gelesen. Eine wirklich sehr beeindruckende Story, auch wenn einiges sehr wohl erfunden ist und hoffentlich nicht kommt.

  • Apokalypse am Himmel

    Am 14. Juni 2023 von amara5 geschrieben.

    In seinem 19. Roman „Blue Skies“ verwebt der berühmte Bestseller-Autor T. C. Boyle düster-schwarzhumorig ein turbulentes Familiendrama mit der allgegenwärtigen, drastischen Klimakrise. Dabei spielen unterhaltsam wiederkehrende tierische Motive, sowie das (nicht)mögliche Anpassungsvermögen der Menschen an die sich verändernden äußeren Umständen eine große, satirische Rolle. Im Mittelpunkt des rasanten Geschehens steht exemplarisch die amerikanische Familie Cullen: die Eltern Frank und Ottilie mit den erwachsenen Kindern Cat und Cooper. Aus abwechselnd erzählerischen Perspektiven schildert Boyle gewohnt ironisch und plastisch die persönlichen Erlebnisse der Protagonisten, aber auch, wie die Klimakrise immer weiter bedrohlich in ihr Leben dringt. Cat ist Social-Media-Influencerin, trinkt zu viel, lebt in einem Beach House auf Stelzen in Florida und träumt von großer Berühmtheit mit vielen Likes, während ihr Verlobter Todd viel auf Geschäftsreise als Bacardi-Manager ist. Um ihr Instagram-Konto zu pushen, schafft sie sich gedankenlos die Phyton-Schlange Willie an, die für viel verhängnisvollen Trubel sorgen wird. Bruder Cooper ist scheinbar ernster Wissenschaftler und studiert ausführlich das Insektensterben und die Auswirkungen des Klimas auf die Tier- und Pflanzenwelt. Ein Zeckenbiss hat ihm den halben Arm gekostet. Mutter Ottilie schwitzt unter der Hitze Kaliforniens und forscht an einer alternativen Eiweißzufuhr mit Heuschrecken, während Cat in Florida immer öfter durch Wassermassen zu ihrem Haus waten muss. Nach und nach nimmt die dystopisch-groteske und sehr unterhaltsame Handlung samt Boyles zynisch-bitterkomischen Sarkasmus immer weiter Fahrt auf – packend und teils extrem fließen Schicksalsschläge der Familie in unterschiedlichste (teils naiv-oberflächliche) Blickwinkel auf die Klimaapokalypse und Katastrophen aller Art. Neben Starkstürmen, Hochwasser, Waldbränden, Killerinsekten und Artensterben spricht Boyle noch viele weitere Themen wie Mutterschaft, Konsum, Alkoholsucht, Tierhandel oder körperliche Behinderung an, die aber in der Fülle und Lakonie hier und da etwas untergehen. Bewegend und mitreißend ist ihm dagegen die Mutter-Tochter-Beziehung und seine eindringliche Warnung zur Klimakrise gelungen – bei den atmosphärisch dichten und drastischen Schilderungen bleibt einem als Leser oft das Lachen im Halse stecken, denn zu aktuell und brisant sind die Auswirkungen schon jetzt. Und auch wenn es Boyle hier und da in seinem apokalyptischen Roman auf die Spitze treibt, hinterlässt er ein latent ungutes Gefühl – denn soweit entfernt sind wir von diesen Katastrophen nicht mehr. Gekonnt lässt Boyle auch im Hintergrund erzählerisch Nachrichten zur Klimakrise einfließen, doch erst als die Auswirkungen greifbar und direkt betreffen, versuchen seine Hauptakteure hilflos-überfordert zu denken. Doch gibt es noch Hoffnung? „Blue Skies“ ist zwar nicht Boyles bester Roman, aber sehr tragikomisch-ergreifend und scharf gesellschaftskritisch konstruiert sowie präzise recherchiert und (leider) am erschreckenden Puls der Zeit. Und während Ella Fitzgerald im gleichnamigen Lied eher vom positiven Leben und schönem Wetter singt, zeichnet T. C. Boyle ein desaströses Bild einer Katastrophe am Himmel.

  • Der Mensch gegen die Natur

    Am 01. Juni 2023 von Barbara Bayer geschrieben.

    Am Beispiel einer amerikanischen Familie beschreibt T.C.Boyle den Klimawandel in Amerika auf seine ihm eigene satirische, bitterböse, zynische und zugleich spannende Art und Weise. Ottilie und ihr Mann Frank leben in Kalifornien, wo es nur noch Dürre, Steppen und Waldbrände gibt und Wasser zum Luxusgut wird. Ihr Sohn Cooper forscht mit Insekten, sieht für die Menschen eine düstere Zukunft voraus und muss sich einer dramatischen gesundheitlichen Einschränkung stellen. Tochter Cat lebt in Florida, wo stattdessen Überschwemmungen und Dauerregen Häuser und Menschen bedrohen. Boyle beschreibt alltägliche Dramen der einzelnen Familienmitglieder, immer vor dem Hintergrund der Bedrohung durch die Natur und die Umwelt. Vor allem Cat kommt in ihrer Gedankenlosigkeit, Oberflächlichkeit und manchmal an Dummheit grenzender Naivität besonders schlecht weg. Und eines haben sie alle gemeinsam: bei Frust greift man erst mal zum Alkohol, das mildert alles Unangenehme, lässt vergessen oder wenigstens verdrängen. Und immer wieder sind es die Tiere, die sich ihre Instinkte bewahren und versuchen, ihren Lebensraum zu erhalten. Ihnen kommt in diesem Roman eine tiefe Bedeutung zu, egal ob Schlangen, Insekten, Meerestieren oder Haustieren. Dieser Roman ist eine Dystopie aber auf erstaunliche Weise sehr gut unterhaltend. Obwohl mich die Geschichte immer wieder fassungslos gemacht hat, knallhart ist und oft zutiefst böse. Die Mischung aus Tragödie und Satire regt sehr zum Nachdenken an und zeigt ein schreckliches Szenario des Klimawandels auf. T.C.Boyle ist es einmal mehr gelungen, den Menschen vor seinem Umgang mit der Natur zu warnen. Eine absolute Leseempfehlung für jedes Geschlecht und jedes Alter.

  • Packende Klimadystopie mit bissigem Humor

    Am 13. Mai 2023 von SimoneF geschrieben.

    Cooper, der leidenschaftliche Insektenforscher, will in Kalifornien zur Rettung der Welt beitragen, auch seine Mutter Ottilie versucht, sich klimabewusst zu verhalten und stellt die Ernährung schon mal auf Insekten als Fleischersatz um. Die Tochter Cat interessiert sich in ihrem Strandhaus in Florida vielmehr für ihre Followerzahlen auf Instagram und legt sich als schickes Accessoire eine Tigerpython zu, während ihr Freund Todd als Bacardi-Botschafter von einer Verkaufsparty zur nächsten jettet. Das Schicksal stellt die Familienmitglieder auf harte Proben, und schon bald verändert sich die Welt um sie herum unwiderruflich... "Blue Skies" ist eine Klimadystopie mit großer Dürre und sengender Hitze in Kalifornien und Überflutungen und Starkregen in Florida, gepaart mit erbarmungslosen Stürmen. Mit tiefschwarzem Humor und herrlich ironisch bissig entwirft Boyle eine düstere Gesellschaftssatire. Es wird viel getrunken, um die Gleichgültigkeit zu betäuben, die Langeweile zu ertragen und die Realität auszublenden. So unterschiedlich Cat und Cooper sind, sind sie beide mit ihrem Leben überfordert, orientierungslos und selbstsüchtig. Boyles direkter und nüchterner Schreibstil gefiel mir sehr, und auch wenn ich zu allen Protagonist*innen emotional auf Distanz geblieben bin, hat mich das Buch durch die illusionslos-scharfe Zeichnung der Hauptcharaktere und die Beschreibung der klimatischen Veränderungen sowie deren Einfluss auf die Tierwelt richtig gepackt.

  • Nur noch blauer Himmel? Ein Albtraum …

    Am 12. Mai 2023 von zebra geschrieben.

    Warum dauerte es so lange, bis ich T. C. Boyle entdeckt habe? Wahrscheinlich weil er Amerikaner ist und ich von dort wenig Literatur wirklich toll fand – bei ihm liegt der Fall aber anders und das liegt auch an dieser Geschichte: Es geht um eine kalifornische Familie, deren Tochter in Florida lebt, nicht von ungefähr zwei der Hotspots (nein, das war nicht mehrdeutig beabsichtigt, es passt aber zu gut) des Klimawandels in den USA – und genau diese Situation beschreibt Boyle: Tochter Cat in Florida versinkt im Wasser, der Rest der Familie schleppt sich von einer Brandmeldung zur nächsten. Beide „Parteien“ versuchen sich zu arrangieren, doch das scheint zunehmend aussichtslos und der Sohn der Familie, Cooper, bringt das aufs Tapet. Dass in dieser Konfrontation ein Tigerpython entwischt, ist da fast nur noch Garnitur … Schon beim Titel begann ich unweigerlich „in mich reinzusingen“: Blue Skies … saw the sun shinin' so bright … things lookin' so right”, doch spätestens an der Stelle fragt man sich, ob unablässig blauer Himmel so verlockend ist – und genau das ist die Situation in dieser Geschichte, ein Tag die „Kopie des vorangegangenen“ … vermutlich liegt Boyle mit seiner in einer unbekannt nahen Zukunft spielenden Geschichte nicht schlecht (things lookin‘ so right …). Da sind diejenigen, die versuchen werden zu tun, was man ihnen empfiehlt (Mutter Ottilie) und die, die in Scheinwelten fliehen (Tochter Cat, die Influencerin sein will – „Was sonst?“, fragt man sich …) und die, die sich nicht mehr mit den äußeren Gegebenheiten abfinden wollen (Sohn Cooper) und die beiden anderen Gruppen miteinander konfrontieren. Das alles, einem Kammerspiel nicht unähnlich beschrieben – in Boyles unnachahmlichem ironisch-bissigen, aber irgendwie auch amüsiert-distanziertem Ton, der dem Leser klarmacht, dass Boyles Figuren letztlich nur Blaupausen sind für Figuren auf anderen Kontinenten, ja, vielleicht sogar für die eigene Umgebung. Wundersamerweise wirkt Boyle dabei nicht wie die unangenehme Sorte Zeitgenosse, die „Hab ich euch doch gesagt“ nölt, sondern ist so bitterböse und dabei so freundlich, dass man einfach nur denkt: Ja, so ist es bzw. wird es sein – und was tun wir? Eine apokalyptische Geschichte für Menschen mit tiefschwarzem Humor …

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